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Ferrari ersetzt Domenicali, Schleudersitz Teamchef

Von Mathias Brunner
Ferrari-Präsident Luca Montezemolo mit Ex-Teamchef Stefano Domenicali

Ferrari-Präsident Luca Montezemolo mit Ex-Teamchef Stefano Domenicali

Der berühmteste Rennstall der Welt handelt: Teamchef Stefano Domenicali (48) muss wegen anhaltenden Misserfolgs den Hut nehmen. Nachfolger wird Marco Mattiacci (42).

Seit 2007 ist Ferrari ohne Fahrer-WM-Titel (damals gewann Kimi Räikkönen auf Anhieb mit Ferrari die Weltmeisterschaft), seit 2008 ohne Triumph im Konstrukteurs-Pokal. Drei Mal schrammte Ferrari knapp am Titel vorbei: 2008 mit Massa (nach dem Finale von Interlagos gegen Lewis Hamilton), 2010 mit Alonso (taktisch unkluges Verhalten im Finale von Abu Dhabi, Vettel Champion), 2012 erneut mit Alonso (ein weiteres dramatisches Finale in Interlagos, Vettel wieder Weltmeister).

Nach der peinlichen Vorstellung von Bahrain (Ferrari nur auf den Rängen 9 und 10) handelt Präsident Luca Montezemolo: Teamchef Stefano Domenicali hat seinen Posten zur Verfügung gestellt, und wir brauchen nicht Machiavelli zu heissen, um zur Vermutung zu gelangen, dass er dies nicht ganz freiwillig getan hat.

Schon am Freitag waren wir hellhörig geworden, als Luca Montezemolo bei der Eröffnung eines neuen Flügels im Ferrari-Museum meinte: «Wir werden die Entscheidungen treffen, die notwendig sind.»

Domenicali, den viele im Fahrerlager für zu umgänglich und zu nett halten, um knallharter Manager zu sein, wird durch Marco Mattiacci ersetzt. Der 41jährige Römer leitet derzeit die für Ferrari wichtigen Geschäfte in Nordamerika.

Gegen innen scheint alles geklärt zu sein, gegen aussen nicht. Die Kollegen von der «Gazzetta dello Sport» berichten von einer 12.16 Uhr versandten Erklärung (Wortlaut weiter unten), doch erst rund 40 Minuten später versandt Ferrari die Worte des zurücktretenden Domenicali.

In der Bestätigung von Ferrari steht: «Ferrari nimmt die Demission von Stefano Domenicali zur Kenntnis und bedankt sich für seine langjährige und hingebungsvolle Mitarbeit von 23 Jahren.»

Luca Montezemolo sagt: «Ich danke Stefano Domenicali nicht nur für seine verantwortungsvolle Arbeit. Ich habe ihn als Mensch kennen- und schätzen gelernt und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Und ich begrüsse Marco Mattiacci auf dem neuen Posten, einen Manager von grossem Wert, der unser Unternehmen gut kennt und diese neue Herausforderung mit Enthusiasmus angenommen hat.»

Stefano Domenicali: «Es gibt in jedem Berufsleben Momente, in welchen man mutig sein muss, um schwierige oder sehr schmerzende Entscheidungen zu fällen. Nun ist es Zeit für einen Wechsel. Als Chef obliegt es mir, wie immer, die Verantwortung zu übernehmen. Meine Entscheidung gründet im Willen, etwas zu tun, das zum Wohle unserer Gruppe ist, der ich mich sehr verbunden fühle. Ich danke aus ganzem Herzen den Frauen und Männern unseres Teams. Ich hoffe, Ferrari kehrt bald auf jenes Niveau zurück, das Ferrari verdient. Ich bedaure, dass wir nicht mehr ernten konnten, was wir gesät hatten.»

Der Posten des Formel-1-Teamchefs ist ein Schleudersitz: Von den Rennställen auf den ersten fünf Plätzen der WM 2013 ist nur noch Christian Horner von Weltmeister Red Bull Racing da. Mercedes-Teamchef Ross Brawn ging, Domenicali ist nun auch weg, Lotus-Teamchef Eric Boullier wechselte zu McLaren, McLaren entmachtete Martin Whitmarsh.

Wie lange sich Marco Mattiacci wohl halten wird? Bereits kursiert in Italien erste Kritik, dass sich der Neue im Motorsport nicht auskenne ...

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