Button (McLaren): «So kann Rosberg Hamilton schlagen»

Von Mathias Brunner
Jenson Button: «China war immer gut für uns»

Jenson Button: «China war immer gut für uns»

Jenson Button, Formel-1-Champion von 2009, freut sich aufs GP-Wochenende: «Dieser Kurs scheint McLaren zu liegen. Und unser Speed beim Rennen in Bahrain war nicht übel.»
Jenson, wird McLaren am China-Wochenende stärker sein als zuletzt?

Unser grösstes Problem in Bahrain war, dass wir nicht ins Ziel gekommen sind. Der Speed war ganz ordentlich. Shanghai war immer gut für uns, ich konnte hier 2010 siegen, 2008 und 2011 triumphierte Lewis, 2013 war ich Fünfter, obschon jeder weiss, welch schwierige Saison wir hatten. Der Kurs scheint McLaren zu liegen.

Habt ihr das Problem von Bahrain gelöst?

Ja. Ich darf zwar nicht ins Detail gehen, aber wir wissen, wieso die Kupplung versagt hat. Und ich bin davon überzeugt, dass dieser Schaden nicht wieder vorkommen wird.

Was ist ein realistisches Ziel?

Mercedes können wir vergessen. Daher würde ich behaupten: Wenn beide Silberpfeile ins Ziel kommen, dann muss Rang 3 unser Ziel sein. Selbst wenn die Mercedes im Rennen grobe Schnitzer machen, liegen sie so weit vor uns, dass sie kaum zu schlagen sein werden. Wir haben neue Teile hier in Shanghai, nun freue ich mich darauf, morgen herauszufinden, was sie taugen.

Macht dir das Wetter Sorgen?

Nein, denn erstens ist das Wetter für alle gleich. Und zweitens haben wir hier schon so ziemlich alles erlebt – nass, trocken, windig, kalt, heiss. Das hat an unserer Konkurrenfähigkeit jeweils nicht viel geändert.

Im Winter schien McLaren ganz stark zu sein, aber dann ist etwas der Schwung verloren gegangen. Wieso?

Vielleicht täuscht dieser Eindruck. In Australien hatten viele ihre Hausaufgaben noch nicht fertig gemacht, also waren wir hinter Mercedes das zweitschnellste Auto. In Malaysia und Bahrain haben wir dann ein realistischeres Bild erlebt – wir haben fünf Rennställe, die sich um den Platz hinter Mercedes balgen: Williams, Force India, Red Bull Racing, Ferrari und wir. Davon gehe ich auch für dieses Rennen aus.

Wir hatten einen Management-Wechsel bei McLaren, wir haben einen Management-Wechsel bei Ferrari. Wie lange dauert es, bis sich ein neuer Chef eingearbeitet hat?

Das ist überall anders, das ist bei jeder Führungskraft anders. Eric Boullier ist von Lotus zu uns gekommen, besitzt allerdings reiche Erfahrung im Motorsport. Der neue Teamchef von Ferrari hat das nicht. Aber sie hätten ihn sicher nicht geholt, wenn sie nicht an ihn glauben würden. Ich finde es schade für Stefano Domenicali – ein echter Typ, ein netter Kerl. Aber die Formel 1 ist nun mal gnadenlos, und wenn die Dinge nicht gut laufen, dann braucht es einen Wechsel. In den letzten Jahren war es für alle Rennställe hart ausser für einen, der alles gewonnen hat. Wir selber haben seit vielen Jahren keinen Konstrukteurs-Pokal mehr erobert (der letzte Titelgewinn war 1998, M.B.), unser letzter Fahrertitel liegt auch schon sechs Jahre zurück. Da stehen alle unter Druck. Aber im Fussball ändern die Trainer die ganze Zeit ...

Wir werden ein US-amerikanisches Team erhalten, jenes von Gene Haas. Wie wichtig ist das für die Formel 1?

Wenn es passiert, dann ist das für den Sport fabelhaft. Der Grand Prix in Austin hat die Formel 1 nach Amerika zurückgebracht, ein US-Team würde noch mehr Fans anziehen. Gene Haas ist ein mutiger Mann. Wenn es einer schafft, dann er. Aber eine einfache Aufgabe wird das nicht, besonders dann nicht, wenn er viel Arbeit zuhause in den Staaten erledigen will. Gene Haas ist ein cleverer Mann, er wird wissen, was er tut.

Du bist jahrelang an der Seite von Lewis Hamilton gefahren. Vor welcher Aufgabe steht da Nico Rosberg bei Mercedes?

Lewis ist vielleicht der schnellste Mann im Feld. Aber nur schnell sein, damit ist es nicht getan. Wenn Hamilton einen guten Tag hat, ist er kaum zu schlagen. Nico Rosberg hat andere Stärken. Und er ist clever genug, die Schwächen von Lewis auszunutzen.

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