McLaren-Teamchef Boullier: «Chaos-GP programmiert»

Von Mathias Brunner
Jenson Button mit Eric Boullier

Jenson Button mit Eric Boullier

Jenson Button, Formel-1-Champion von 2009, hängt im luftleeren Raum, was die Konkurrenzfähigkeit seines Autos angeht: «Wir wissen überhaupt nicht, wo wir stehen.»

Es gibt Tage, da wirft ein Formel-1-Training mehr Fragen auf als es beantwortet. Heute ist für Jenson Button ein solcher Tag. Der Formel-1-Weltmeister von 2009 meint: «Wir wissen zwar, dass diese Rennstrecke immer eine Knacknuss ist, was den Umgang mit den Reifen angeht. Im letzten Jahr war das auch so, besonders wenn du im Verkehr festgesteckt bist. Aber heute war das Körnen wirklich extrem, vor allem die Passagen in den Kurven 1 und 2 sowie die lange Rechts in die Gegengerade hinein setzen den Reifen stark zu. Wir können dem mit Änderungen an der Abstimmung entgegenwirken, aber mir ist nicht klar, wo uns das hinführen wird. Im Moment bezweifle ich, dass wir dadurch den grossen Sprung nach vorne machen. Jedoch – auch in Bahrain haben wir im freien Training unsere liebe Mühe gehabt und waren mit den Dauerläufen unzufrieden. Und dann war der Speed im Rennen sehr gut.»

Aber Bahrain ist nicht China, und das aus vielen Gründen: In Bahrain fand das erste Training am Tag statt, das zweite führte in den Abend hinein, das Rennen jedoch wurde in der Nacht ausgetragen, bei kühleren Temperaturen. Regen war in Bahrain kein Thema. Ganz anders hier in Shanghai: Morgen Samstag soll es schütten, am Sonntag soll es wieder schön sein, das stellt alles auf den Kopf.

Jenson Button weiter: «Das Problem ist – du kannst am Wagen einen Haufen umstellen, um dem Körnen entgegen zu wirken, aber das beeinträchtigt das Handling in anderer Weise. Du musste auch mit einrechnen, wie sich die Bahn entwickelt. Doch morgen wird es vielleicht regnen, und du beginnst mit der ganzen Arbeit wieder von vorne. Wir haben in Sachen Fahrbarkeit des Motors Fortschritte gemacht, aber die Abstimmung und die Arbeit mit den Reifen machen mir Sorgen. Du beginnst über die Vorderachse zu rutschen, und es dauert sehr lange, bis sich der Reifen erholt, wenn überhaupt.»

«Ferrari und Red Bull Racing scheinen mir gut unterwegs zu sein. Ich weiss nicht, ob sie Mercedes fordern können, aber dahinter wird das wieder ein Riesenkampf werden.»

Für McLaren-Teamchef Eric Boullier steht jetzt schon fest: «Wenn es morgen regnet, dann beginnen am Sonntag alle wieder bei null und sind auf dem Stand von heute. Und das wiederum bedeutet – wer die Reifen zum Arbeiten bekommt, der hat gute Karten. Ich könnte leider nicht behaupten, dass dies momentan bei uns der Fall ist. Ich habe mir eben nochmals das Wetter-Radar angeschaut, Regen scheint morgen unvermeidlich zu sein. Das bedeutet für mich zweierlei: Erstens, das Qualifying wird zur Lotterie. Zweitens, viele Fahrer werden ohne klares Bild ins Rennen gehen müssen, was Abstimmung, Strategie und Leistungsfähigkeit angeht. Daher werden wir ein interessantes, unberechenbares Rennen erleben.»

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