Sebastian Vettel, Fernando Alonso: Wo sind sie 2016?

Von Mathias Brunner
Seb: «Willst du mein Auto?» – Fernando: «Nö. Willst du meines?»

Seb: «Willst du mein Auto?» – Fernando: «Nö. Willst du meines?»

Fernando Alonso beteuert, er wolle Ferrari die Treue halten. Sebastian Vettel bekräftigt, er sehe keinen Grund, den Rennstall zu wechseln. Aber Gründe gibt es für beide einige.

Singapur ist eine prachtvolle Kulisse für ein Formel-1-Rennen, aber hinter dieser Kulisse wird jeweils kräftig an der Zukunft im GP-Sport gearbeitet. Hier in Singapur konnte Niki Lauda vor zwei Jahren Lewis Hamilton davon überzeugen, von einem McLaren-Mercedes-Fahrer zu einem Piloten eines Silberpfeils zu werden. Die Frage ist: Welche Gedanken wohl Sebastian Vettel und Fernando Alonso über ihre Zukunft hegen? Welche Gespräche wohl hier in den langen Nächsten von Singapur in Hotelzimmern geführt wurden?

Die beiden früheren Formel-1-Fahrer Martin Brundle und Johnny Herbert haben sich auch so ihre Gedanken gemacht. Herbert findet: «Top-Fahrer finden immer ihren Weg in ein Top-Auto, das war schon immer so, das wird immer so sein. Von daher machte für mich die Story von vergangener Woche – wonach Alonso und Vettel für 2015 ihre Autos tauschen – überhaupt keinen Sinn. Abgesehen davon, dass Alonso das als reine Erfindung bezeichnet hat. Wieso sollte Vettel jetzt zu Ferrari wechseln wollen? Wieso sollte ihn Red Bull Racing trotz Vertrags gehen lassen? Und für Alonso würde nicht Red Bull Sinn machen, sondern McLaren.»

Martin Brundle gibt zu bedenken: «Sebastian wird sich aber schon die Frage stellen müssen, ob Red Bull Racing zur Form der vergangenen Jahre zurückfinden kann, ganz besonders jetzt, wo Adrian Newey von Bord geht.»

Dieses Von-Bord-gehen wird von Vettel selber relativiert: «Das moderne Reglement machte es für Adrian immer schwieriger, richtig kreativ zu sein, daher hatte er den Wunsch, die Arbeit zu verändern. Aber ich weiss: Adrian ist ein Racer durch und durch, und wenn er eine Idee hat, wie man unser Fahrzeug auch künftig schneller machen kann, dann wird er uns das sagen.»

Experten im Fahrerlager vermuten, dass Vettel im Hause Red Bull langsam überflüssig werde. Schliesslich, so argumentieren sie, rücken zahlreiche junge Piloten nach (Ricciardo, Kvyat, Verstappen), und die alle kosten nur einen Bruchteil von Vettel. Und habe Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko nicht unlängst Vettel als teuerstes Element von Red Bull Racing bezeichnet?

Von hinten angefangen: Was Dr. Marko gesagt hat, und dazu hätte man ihn nur vollständig zitieren müssen – dass Vettel ein kostspieliges Element sei, aus dem derzeit zu wenig gemacht werde, weil sich der Heppenheimer nicht richtig einbringen könne.

Vettel überflüssig des Alters wegen? Sebastian lacht: «Es liegt im Lauf der Dinge, dass man in wenigen Jahren vom Debütanten im Teenager-Alter zum alten Hasen wird. Aber das Alter ist für mich nicht wichtig. Wichtig ist mir, dass ich den Rennsport liebe und dass mir das Siegen fehlt. Ich arbeite sehr hart daran, wieder auf die Erfolgsstrasse zurück zu kommen.»

Und was ist nun mit Alonso?

Für Martin Brundle steht fest: «Ich glaube, er spürt, wie ihm die Jahre durch die Finger rinnen. Er hat jetzt nochmals die Chance, seiner Karriere eine neue Richtung zu geben. Wenn ich an seiner Stelle wäre, dann würde ich mir alle Optionen für 2016 frei halten und in Ruhe schauen, wie sich Ferrari entwickelt und wie sich Honda 2015 zusammen mit McLaren anstellt.»

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