Nürburgring: Razzia bei Capricorn-Chef Robertino Wild
Das Nürburgring-Drama geht weiter: Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen Capricorn-Chef Robertino Wild wegen des Verdachts auf Kreditbetrug. Am Freitag gab es gleich fünf Razzien.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
Weiterlesen
Werbung
Die Querelen um den Nürburgring gehen weiter: Nachdem Capricorn-Chef Robertino Wild seinen Zwei-Drittel-Anteil an der Nürburgring-Käufergesellschaft "Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft mbH" (CNBG) an den russischen Pharmamagnaten Viktor Charitonin übergeben musste, kommt nun neues Unheil auf ihn zu. Denn nun steht er im Visier der Staatsanwaltschaft Koblenz, die wegen Kreditbetrugs ermittelt.
Werbung
Werbung
Grund dafür ist der verzweifelte Versuch Wilds, die Begleichung der zweiten Rate des insgesamt 77 Millionen Euro teuren Nürburgring-Kaufs von Ende Juli 2014 auf Ende Oktober 2014 hinauszuzögern. Dafür musste der Capricorn-Chef verschiedene Sicherheiten stellen, die auch die Pfandrechte an seiner privaten Kunstsammlung umfassten. Und genau das ist der Stein des Anstosses, denn wie die Rhein Zeitung und die WirtschaftsWoche aufdeckten, war diese Sammlung schon anderweitig verpfändet worden.
Dies rief die Koblenzer Ermittler auf den Plan, die sich nicht nur am Firmensitz von Capricorn mit einem Durchsuchungsbeschluss Zugang verschafften, sondern auch am Privatwohnsitz von Wild in Düsseldorf. Auch am Nürburgring wurden zeitgleich zwei weitere Firmen durchsucht, darunter die Geschäftsräume der CNBG.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
Weiterlesen
Zudem soll in der Koblenzer Kanzlei des Nürburgring-Insolvenzverwalters Jens Lieser eine Razzia stattgefunden haben, allerdings habe es sich dabei um eine Durchsuchung bei Dritten gehandelt, Lieser sei nicht selbst Beschuldigter, betonte der leitende Oberstaatsanwalt Harald Kruse gegenüber der WirtschaftsWoche. Kruse erklärte weiter, dass das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Kreditbetrug bereits 2014 eingeleitet worden war.
Wilds PR-Stratege Klaus Kocks bestätigte der WirtschaftsWoche auf Nachfrage: "Herr Wild ist einem Verbotsirrtum unterlegen. Die Kunstsammlung ist unstreitig weitaus mehr wert als der Betrag, mit dem sie vorher schon beliehen war. Deshalb dachte Herr Wild, er könne sie erneut beleihen, so lange der Gesamtwert nicht überschritten wird." Das sei rechtlich wohl nicht einwandfrei gewesen, dennoch habe es "weder eine betrügerische Absicht noch einen Geschädigten gegeben." Laut Paragraph 265b des Strafgesetzbuches drohen Wild bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Die Stundung von Geldforderungen wird dabei explizit als Anwendungsfall für den Kreditbetrug genannt.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.