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Böses Gerücht um Manor: Comeback nur ein Trick?

Von Mathias Brunner
In welcher Form tritt Manor in Australien an?

In welcher Form tritt Manor in Australien an?

Die Neidgesellschaft der Formel 1 sieht das Comeback von Marussia unter dem Namen Manor mit Argwohn. Einige fürchten um ihr Geld, andere glauben an einen Trick.

Bei Gesprächen im Rahmen der Formel-1-Wintertests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wird schnell klar: die meisten Formel-1-Mitarbeiter, von Rennställen wie von Medien, haben die grösste Hochachtung vor der tapferen Marussia-Truppe, die unter dem Namen Manor das Comeback anstrebt. Aber viele sind auch skeptisch, ob die Briten unter neuem Besitz des Energie-Unternehmers Stephen Fitzpatrick in Australien wirklich fahren. Andere fragen sich, ob die Rückkehr mit unterlegenem Material für die Formel 1 eine gutes Sache sei. Und einigen wenigen ist die Rückkehr gar ein richtiger Dorn im Auge.

Die Verträge zwischen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und den Teams sind vertraulich. Daher kursieren auch unterschiedliche Gerüchte darüber, ob und in welcher Form Manor Anspruch auf die 2014 errungenen Preisgelder hat. Unter vorgehaltener Hand wird behauptet: sollte Manor scheitern und damit der Anspruch aufs 2014er Geld verfallen, würde die Summe von rund 40 Mio Dollar zurück in den grossen Topf fliessen und somit allen Rennställen zugute kommen. Kein Wunder, gibt es im Fahrerlager Menschen, welchen die Insolvenz von Marussia prima ins Konzept passte.

Richtige Racer sind jedoch auch Romantiker, und richtige Briten – der Kern der Formel 1 – lieben Underdogs. Die Rückkehr von Manor wird daher von den meisten mindestens wohlwollend betrachtet. Bis zum Start zum Australien-GP gibt es jedoch noch viele Hürden.

Informationen aus England zufolge will Manor heute den notwendigen Fahrzeugnasen-Crashtest absolvieren, ohne den in der Formel 1 kein Auto fährt. In Cranfield (England) haben die Prüfer derzeit viel zu tun: Red Bull Racing arbeitet ebenfalls an einer kurzen Nase, auch die soll dem Test unterzogen werden.

Bis heute ist nicht geklärt, in welcher Form die Rückkehr von Manor als „angetreten zum GP-Wochenende“ gilt. Wenn ein Rennstall seine Autos zur technischen Abnahme gebracht hat und sie gutgeheissen wurden? Wenn das Team im Training kurz auf der Bahn war? Nicht einmal im FIA-Reglement ist darüber ein Passus zu finden.

Die Gegner von Manor wittern daher einen Trick: Die Rückkehrer würden, so unterstellen sie, die Autos in zerlegter Fassung nach Australien transportieren, sie in Melbourne von den flinken Mechanikern zusammensetzen lassen, dann aber lediglich zur Fahrzeugabnahme bringen oder nur kurz fahren. Im Rennen würden wir die Autos gar nicht sehen.

Was daran stimmt: Manor arbeitet auf dem letzten Drücker. Noch sind nicht alle Teile fertig. Aber ein so später Start ist nichts Ungewöhnliches – zuletzt haben wir das von HRT in Bahrain erlebt.

Mitte Februar 2010, also weniger als vier Wochen vor dem ersten Rennen der neuen Saison in Bahrain, übernahm der spanische Unternehmer José Ramon Carabante das darnieder liegende Team und setzte Colin Kolles als Teammanager ein. Die Autos wurden noch in Bahrain aufgebaut und fuhren! Auch wenn sie mit Abstand die Langsamsten waren.

Bereits bestätigt hat Manor, dass die Saison mit einem aufs 2015er Reglement angepassten 2014er Auto begonnen wird. Das eigentlich für die kommende Saison geplante Fahrzeug kommt später.

Allerdings: in Barcelona bezweifelten viele Experten auch, dass ein umgebautes und so hastig aufgebautes 2014er Auto, zumal mit 2014er Ferrari-Motor, kaum innerhalb der 107-Prozent-Regel liegen dürfte. Zur Erinnerung: Wer mehr als 107 Prozent langsamer ist als die Pole-Position-Zeit, darf nicht am Rennen teilnehmen. Ausser, alle Gegner sind mit dem Start einverstanden.

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