Manor: Comeback von fehlender Software verhindert

Von Mathias Brunner
Die meisten Mechaniker von Manor sind zur Untätigkeit verdammt

Die meisten Mechaniker von Manor sind zur Untätigkeit verdammt

Applaus für die Manor-Truppe: Nicht nur, dass es der frühere Marussia-Rennstall nach Australien schaffte, die Autos bestanden auch die technische Abnahme. Am Fahren sind sie trotzdem nicht.

Totgesagte leben länger: der Marussia-Rennstall, vor wenigen Wochen noch in der Zwangsjacke der Zahlungsunfähigkeit, ist unter dem Namen Manor in Australien anwesend, mit zwei Autos für Will Stevens und Roberto Merhi. Für diese Herkulesleistung schappt der Truppe um Teamchef John Booth und Teammanager Graeme Lowdon aus dem ganzen Fahrerlager enorme Anerkennung entgegen.

Das Team wurde aus der Insolvenz erlöst, in aller Eile wurden die 2014er Autos aufs 2015er Reglement umgebaut, die Crashtests absolviert, das Material nach Melbourne transportiert, die Autos hier aufgebaut und durch die Abnahme geschickt, von den FIA-Regelhütern für einsatzbereit erklärt – und dann fuhren sie doch nicht.

Schuld ist die Technik: Als Marussia zahlungsunfähig war, wurde das Material für eine Versteigerung vorbereitet. Dazu gehörte, dass die Daten auf allen Rechnern gelöscht wurden. Darunter auch jene Programme, welche für das Starten eines Formel-1-Motors notwendig sind.

Sich die entsprechende Software einfach bei Ferrari abzuholen, ist nicht so einfach, wie es klingt: denn bei Ferrari werden 2015er Motoren eingesetzt, nicht jene 2014er Antriebseinheiten, wie sich im Heck der Manor-Renner stecken.

Gemäss Reglement hat Manor mit der technischen Abnahme jedoch an der Veranstaltung namens Australien-GP auch dann teilgenommen, wenn sie am Freitag keinen Meter zurücklegen.

Graeme Lowdon erklärt: «Diese Autos sind so unglaublich kompliziert. Wir stehen am Anfang und müssen alle Probleme lösen, welche die anderen Rennställe in den Wintertests lösen konnten. Ich würde nicht davon ausgehen, dass wir heute auf der Bahn zu sehen werden. Und das liegt nicht nur an der Software. Ich hoffe, die Menschen verstehen, welche Leistung es war, überhaupt hierher zu kommen und die Autos in die Abnahme zu bringen. Nun müssen wir methodisch alles durchgehen, um so bald als möglich fahren zu können, das geht nur Schritt um Schritt und demzufolge zähe. In einer idealen Welt fahren wir morgen früh im dritten freien Training und dann im Qualifying und Rennen. Aber garantieren kann ich das nicht. Leider sind die Zeiten vorbei, in welchen man ein Auto aufbauen konnte, den Motor anliess und auf die Bahn fuhr. So läuft das heute nicht mehr.»

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