Kimi Räikkönen (Ferrari): «Kann nicht glücklich sein»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

Podestplatz für Ferrari beim Formel-1-Saisonbeginn in Australien, aber aus Sicht von Kimi Räikkönen mit dem falschen Fahrer: Sebastian Vettel wird Dritter, Kimi selber scheidet aus.

Die Sonne ist längst untergegangen, der Wind hat aufgefrischt, es ist ein wenig ungemütlich im Fahrerlager des Albert Park Circuit. Als sich dann Kimi Räikkönen vor die Berichterstatter setzt, sinkt die Temperatur gefühlt um zehn Grad, und das liegt nicht daran, dass «Iceman» auch abends mit Sonnenbrille cool aussieht.

Der Finne nuschelt: «Ich sollte eigentlich happy sein, dass wir hinter den Mercedes einen Podestplatz errungen haben, aber ich in diesem Moment kann ich nicht glücklich sein.»

«Das Rennen war noch keine paar Sekunden alt, da hat mich einer von hinten getroffen, ich schätze es war der Sainz, eine Kurve später bekam ich noch einen Schlag von der Seite, das war ein Sauber. Darauf lief das Auto nicht mehr ideal.»

Die Schadenanalyse nach dem Rennen zeigte: an Kimis Ferrari war der Unterboden beschädigt und auch der Frontflügel.

So weit jedoch zur Unterstellung, ausgerechnet Sebastian Vettel sei seinem Stallgefährten in die Kiste gefahren. Kimi sagt: «Nein, so wie ich das beurteilen kann und auch nach dem, was mir das Team gesagt hat, haben sich unsere Ferrari nicht berührt.»

«Beim Boxenstopp habe ich dann zwei Mal Zeit verloren, am Ende erhielt ich den Funkbefehl, dass ich den Wagen zur Seite stellen soll.»

Was genau ging bei den Stopps schief?

Kimi: «Beim ersten fiel der Wagen vorne vom Wagenheber, daher rutschte ich im Cockpit mit den Fingern von der Kupplungswippe, worauf sich die Hinterräder zu drehen begannen. So ist es natürlich schwierig, ein Rad festzumachen. Beim zweiten gab es offenbar ein Problem mit der Radmutter.»

Niemand kann dem Finnen mangelnden Kampfgeist vorwerfen: trotz aller Misslichkeiten und dem Zeitverlust beim ersten Stopp kämpfte sich Kimi wieder auf Rang 5 nach vorne. Hätte er Felipe Massa noch abfangen und das Rennen hinter Sebastian Vettel beenden können?

«Schwer zu sagen», meint Kimi, «aber weit weg von Seb wäre ich sicher nicht gewesen. Sein Ergebnis hat gezeigt, dass der Wagen schnell genug war, um aufs Siegerpodest zu gelangen. Heute war einfach nicht mein Tag. Erstaunlicherweise war der Wagen trotz der Beschädigungen noch immer schnell.»

Kimi nimmt aber auch Positives mit nach Hause: «Wir sind im Renntrimm von den Mercedes nicht allzu weit entfernt. Heute lief bei mir einfach zu viel nicht nach Plan. Aber ich glaube – der Wagen ist gut genug, um früher oder später ein Wörtchen um die Spitze mitzureden. Wir müssen zunächst mal schauen, dass wir im Qualifying stärker werden. Wenn mir da kein Fehler unterlaufen wäre, dann hätte es im Rennen vielleicht auch anders ausgesehen.»

Ferrari-Technikchef James Allison fügt hinzu: «Natürlich sind wir nicht zufrieden mit dem, was beim Boxenstopp passiert ist. Es gab ein Problem mit der Radmutter. Aber wir sind dennoch glücklich über den Podestplatz von Sebastian – 2014 haben wir nur einen Podestplatz im ganzen Jahr erzielt und nun haben wir das schon beim ersten Rennen geschafft. Damit dürfen wir zufrieden sein. Wir haben deutlich mehr Entwicklungsmöglichkeiten beim Motor, das wird ein interessantes Jahr!»

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