Ecclestone: «Wenn Monza fliegt, dann ist es eben so»

Von Petra Wiesmayer
Springt nach Deutschland auch Italien über die Klinge?

Springt nach Deutschland auch Italien über die Klinge?

Bernie Ecclestone hat keine Gnade mit den traditionellen Formel-1-Strecken. Nach Deutschland könnte nun auch Italien aus dem Kalender fliegen. Ein Grand Prix in Katar wird dafür immer wahrscheinlicher.

Laut Bernie Ecclestone gibt es keine Garantie, dass der Grand Prix von Deutschland nächstes Jahr wieder im Kalender der Formel 1 auftauchen wird. Hockenheim hat zwar noch einen Vertrag für die Jahre 2016 und 2018, eine Garantie, dass die Rennen auch stattfinden werden, ist das aber offenbar nicht.

«Nein, es macht keinen Unterschied, ob sie einen Vertrag haben. Viele Leute haben einen Vertrag», sagte Eccelstone gegenüber der Press Association auf die Frage, ob er eine Rückkehr Deutschlands bestätigen könne. «Das Problem in Deutschland war, dass der Nürburgring eine Menge Geld ausgegeben hat, das nur geliehen war. Sie hätten es nicht so ausgeben müssen, wie sie es ausgegeben haben und daher auch nicht eine solche Summe leihen müssen, wie sie geliehen haben. Sie haben vergessen, sie zurückzuzahlen und das hat einiges Aufsehen erregt. Das hat schlechte Signale geschickt.»

Den Betreibern des Rennens in Monza droht er, dass es ihnen ebenso ergehen könnte wie den Deutschen. Die Möglichkeit, dass nach dem Ende des laufenden Vertrags 2016 auch Italien aus dem Kalender verschwinden könnte, kalkuliert Ecclestone schon mal ein. «Wenn Monza rausfliegt, dann fliegt es eben raus», sagte er. «Was immer wegfällt, fällt weg.»

Andererseits räumte er sogar ein, dass die Veranstaltungsgebühren vielleicht etwas hoch seien, schob einen Teil der Schuld daran aber gleichzeitig den Teams zu. «62 Prozent des Gewinns, den CVC macht, bekommen die Teams. Wenn wir also weniger Gewinn machen, bekommen die Teams auch weniger», erklärte der 84-Jährige.

Besser als in Europa sieht es im Nahen Osten aus, wo Geld keine Rolle spielt. Die Chancen, dass in absehbarer Zeit in Katar ein Grand Prix stattfinden wird, sehen laut Ecclestone immer besser aus. Um das Rennen austragen zu können, brauchen die Veranstalter im Golfstaat aber die Zustimmung aus Bahrain und Abu Dhabi. «Bisher konnten sie sich nicht einigen», so Ecclestone bei Forbes. «Es sieht aber immer besser aus. Katar will was machen, wenn es kann.»

Am Sonntag fand in dem Emirat am Persischen Golf das erste Saisonrennen der MotoGP statt, 2022 ist das kleine Land Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft. Die angeblich rund 70 Millionen Dollar Veranstaltungsgebühr, die man für die Austragung eines Laufs der Formel-1-WM hinblättern müsste, lägen immer noch unter der Summe, die Abu Dhabi zahlt. Bei einem 10-Jahresvertrag, wie er in der Formel 1 üblich ist, wären das etwa 700 Millionen Dollar.

Ob das Rennen auf der selben Strecke ausgetragen würde wie die MotoGP- und GP2-Läufe steht noch nicht fest. Eccelstone könnte sich durchaus auch ein Rennen durch die Straßen der Hauptstadt Doha vorstellen. «Wir ziehen hier alle Möglichkeiten in Betracht. Katar hat noch keinen Vertrag unterschrieben, aber sie stehen in den Startlöchern.»

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