Manor: Neues Auto erst im Sommer fertig

Von Mathias Brunner
Die Manor-Renner im China-GP

Die Manor-Renner im China-GP

Bislang ging es für die Manor-Truppe (das frühere Marussia-Team) nur ums Überleben. Aber längst sind die Weichen gestellt, dass die tapferen Briten ein schnelleres Auto bekommen.

In Australien wurde Manor verhöhnt: die hätten doch gar nicht die Absicht gehabt, wirklich zu fahren. Es gehe nur darum, die Kohle für das WM-Ergebnis 2014 einzustreichen. In Malaysia wurde Manor unterstellt, nicht die technischen Möglichkeiten zu haben, mit zwei Autos gleichzeitig zu fahren. Ein Auto fast ohne Sponsoren hat die Glaubwürdigkeit des früheren Marussia-Rennstalls nicht erhöht. Doch das Team Manor, das sich aus der Zahlungsunfähigkeit Wochen vor Melbourne auf die Startaufstellung in China durchgebissen hat, will mehr.

Gegenwärtig fährt Manor mit dem umgebauten 2014er Auto samt Vorjahres-Antriebseinheiten von Ferrari in einer eigenen Kategorie – ganz hinten. «Wir haben keine Gegner», hält der junge Engländer Will Stevens in Bahrain fest. Sein Ziel: er will einfach seinen spanischen Stallgefährten Roberto Merhi bezwingen.

Der Plan, den 2015er Wagen schon Ende Frühling oder im Frühsommer zu bringen, ist vom Tisch. Teamchef John Booth sagt: «Wir waren mit der Saisonvorbereitung so in Verzug, dass die Priorität darin bestand, den modifizierten 2014er Renner auf die Bahn zu bringen. Das war eine Herkules-Tat von allen Beteiligten. Aber es ist sinnlos, das 2015er Auto auch in diesem Tempo fertigstellen zu wollen. Also haben wir anvisiert, uns damit etwas mehr Zeit zu lassen, um den Wagen zur Sommerpause bereit zu haben.»

Die Sommerpause 2015 findet nach dem Ungarn-GP vom 26. Juli und dem Belgien-GP vom 23. August statt. Nach der Pause finden noch neun der insgesamt 19 diesjährigen Rennen statt.

Booth weiter: «Wir müssen das Zug um Zug angehen. In China hatten wir erstmals beide Autos im Ziel, das war ein grosser Schritt für uns. Wir arbeiten nun auf dem Niveau vom vergangenen Jahr, darauf müssen wir aufbauen.»

Tatsächlich sehen wir mehr und mehr von Manor: In Australien war das Team vor Ort, aber wegen Software-Problemen mit den Ferrari-Motoren nicht auf der Bahn. In Malaysia konnte nur Roberto Merhi ins Rennen gehen, der Spanier fuhr durch. In China konnte auch Will Stevens den Grand Prix aufnehmen, beide Manor sahen die Zielflagge.  

Auf dem «Circuit de Catalunya-Barcelona» werden die Manor-Renner anders lackiert sein. Hoffentlich endlich mit mehr Geldgebern. Und mit einem neuen Sitz für Roberto Mehri – der gegenwärtige ist schlecht angepasst, so dass der Spanier derzeit mit Rückenschmerzen fährt.

Ein Start hier in Bahrain sollte kein Problem sein, wie unsere Aufstellung unten zeigt: Im ersten freien Training lagen beide Manor-Fahrer locker innerhalb der 107 Prozent des Trainingsschnellsten Kimi Räikkönen, im zweiten freien Training innerhalb der Bestzeit von Nico Rosberg.

Bestzeit 1. Training: Kimi Räikkönen, 1:37,827 min
107%-Zeit: 1:44,675
18. Will Stevens, 1:42,973
19. Roberto Merhi, 1:44,265
Bestzeit 2. Training: Nico Rosberg, 1:34,647
107%-Zeit: 1:41,272
18. Will Stevens, 1:39,131
20. Roberto Merhi, 1:40,592

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