Romain Grosjean: «Dann gewinne ich einfach den GP»

Von Vanessa Georgoulas
Romain Grosjean und seine Gattin Marion Jollès freuen sich schon auf das zweite Kind, das in den nächsten 15 Tagen erwartet wird

Romain Grosjean und seine Gattin Marion Jollès freuen sich schon auf das zweite Kind, das in den nächsten 15 Tagen erwartet wird

Lotus-Pilot Romain Grosjean spricht vor dem Europa-Auftakt der Formel-1-Saison über ​den anstehenden ​GP in Spanien, seinen Besuch im F1-Werk in Enstone und den Geburtstermin seines zweiten Kindes.
Romain Grosjean, was bedeutet der GP in Barcelona für dich?

In Barcelona startet die Europa-Saison, das heisst, wir müssen weniger reisen, was gut ist, weil die Langstreckenflüge sehr schnell langweilig werden, auch wenn die Orte, die wir besuchen, grossartig sind, wenn man einmal angekommen ist! Es bedeutet auch, dass wir sehr viel mehr neue Teile am Auto sehen werden, was das Ganze noch interessanter macht. Seit dem letzten Rennen in Bahrain hatten wir einige Wochen Zeit, und auch der Weg nach Barcelona ist vom Formel-1-Werk in Enstone nur einen Katzensprung entfernt – wir hatten also viel Zeit, um unser Auto weiterzuentwickeln. In Barcelona sind die Fans auch grossartig, genauso wie die wundervolle Stadt mit ihrer Kultur, die ich sehr geniesse.

Wie gefällt dir der Circuit de Barcelona-Catalunya?

Es ist eine Rennstrecke, die wir sehr oft in unserer Karriere sehen, deshalb kenne ich sie auch gut. Ich verbinde auch einige gute Erinnerungen damit. Hier haben wir im vergangenen Jahr unser bestes Ergebnis erzielt und ich konnte hier auch 2012 als Vierter und mit der schnellsten Rennrunde einen Erfolg feiern. Diese Strecke kennt jeder auswendig, deshalb wollen wir hier als Team auch das Maximum aus unserem Auto herausholen.

Weisst du, wie viele Runden du auf ?dieser Strecke schon gedreht hast? Könntest du eine Runde mit verbundenen Augen fahren?

Es ist fast unmöglich, das zu wissen. Ich habe auf dieser Strecke viele, viele Runden gedreht – sowohl im Formel-1-Renner als auch in den verschiedenen Autos der Nachwuchs-Klassen. Einmal habe ich die Strecke sogar mit verbundenen Augen zeichnen müssen. Ich weiss nicht, ob ich eine Runde blind fahren kann. Es wäre sicher lustig, es nach einem Arbeitstag im Simulator auszuprobieren. Nächstes Mal werde ich es versuchen.

Welche Streckenabschnitte gefallen dir denn am besten?

Ich mag den ersten Sektor ganz besonders, da er schnell ist und man viel Grip hat, man spürt förmlich, wie der Abtrieb das Auto auf die Piste drückt. Der letzte Sektor gefällt mir hingegen weniger gut. In diesem gewundenen Streckenabschnitt kann man aber am meisten Zeit gutmachen, deshalb ist es wichtig, diese Passage richtig hinzubekommen.

Wie schätzt du die Formel-1-Saison 2015 ein?

Sie ist ziemlich aufregend. Wir haben einige gute Rennen gesehen, in denen wir im Pulk mitkämpften. Auch an der Spitze hat man einige gute Scharmützel gesehen. Ferrari hat darüber hinaus bewiesen, dass Mercedes besiegt werden kann.

Wie läuft die Arbeit mit deinem Renningenieur?

Er ist ein verflixter Franzose! Nein, im Ernst: Es läuft natürlich gut. Wir haben uns gleich gut verstanden und das ist auch sehr wichtig, damit alles rund läuft.

Wie lautet deine Bilanz der ersten vier Rennen des Jahres ?

Was die Performance angeht: Wir haben in 100 Prozent der Fälle das Q3 erreicht, was ein sehr gutes Ergebnis ist. In den ersten beiden Rennen wäre mehr möglich gewesen, wären da nicht einige Probleme gewesen. Aber ab China haben wir dann alles gut hinbekommen. Es ist sehr gut, wenn man im Qualifying in die Top-Ten vorstossen und im Rennen dann mit der Strategie spielen kann. Ich bin zufrieden mit den WM-Punkten, die ich in den letzten Rennen einfahren konnte. Nun geht es darum, diese in den kommenden Rennen zu vermehren und besser zu werden.

Du hast in dieser Woche das Formel-1-Werk in Enstone besucht. Was hast du gemacht?

Es gibt immer viel, das eingepasst werden muss, wenn ich nach Enstone komme. Am Dienstag habe ich zusammen mit meinen Ingenieuren im Simulator gearbeitet. Ich habe auch einige Details bezüglich meiner Sitzposition im Auto geklärt, die das Fahren noch bequemer machen sollen. Es ist ziemlich wichtig, während der Rennen bequem zu sitzen. Am Montag hatten wir bei unserem Filmtag in Brands Hatch alle Hände voll zu tun. Da muss man immer viele Verpflichtungen gegenüber den Team-Partnern und Medien erfüllen. Am meisten Freude bereitete mir aber, dass so viele Fans kamen, um uns an diesem Tag zu sehen.

Und zum Schluss: Wann kommt Baby Nummer 2 und rechnest du damit, dass es deine «Schlaf-Strategie» zuhause stören wird?

Es wird meinen Schlaf-Rhythmus sicher beeinflussen, aber meine Frau hat viel Verständnis und weiss, dass ich ausgeruht sein muss, wenn ich an die Rennstrecke reise. Das Baby sollte in den nächsten 15 Tagen kommen und ich hoffe, dass ich dann zuhause sein werde! Wenn das nicht klappen sollte, gewinne ich einfach das Rennen und widme den Sieg unserem neuen Baby!

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