Kostenexplosion: Teure Formel-1-Turbos

Von Vanessa Georgoulas
Kostenfalle V6-Turbo? Die Formel 1 ist teurer geworden - auch wegen der neuen Antriebseinheiten

Kostenfalle V6-Turbo? Die Formel 1 ist teurer geworden - auch wegen der neuen Antriebseinheiten

Während die Formel 1 weiter darüber nachdenkt, wie man die Kosten in den Griff bekommen und gleichzeitig die Show verbessern kann, spricht Williams-Finanzdirektor Alan Kinch Klartext.

Dass die Formel-1-Entscheidungsträger in der jüngsten Sitzung der Strategiegruppe beschlossen haben Kundenautos wieder zuzulassen, sorgt für viel Kritik aus den Reihen der kleineren Rennställe. Zu denen zählt auch das Williams-Team, das mit vergleichsweise bescheidenem Budget die Grossen des Sports immer wieder ärgern kann. Trotzdem bereiten die steigenden Kosten der Königsklasse auch den Teamverantwortlichen in Grove Kopfzerbrechen.

Entsprechend enttäuscht dürften die Entscheidungsträger des britischen Privatteams über die jüngsten Beschlüsse der F1-Strategiegruppe sein. Statt kostensenkender Massnahmen beschloss ?das Gremium, ?das sich aus Vertretern des Automobilweltverbands FIA, der Rechteinhaberin CVC Capital Partners ?und der Teams Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing, McLaren, Williams und Force India zusammensetzt, den Einsatz eines dritten Autos und die Rückkehr der Kundenautos zu erlauben.

Sollte ein Rennstall also in Not geraten, könnten die grossen Teams das Startfeld kurzum mit dem Einsatz eines dritten Autos füllen. Natürlich entspricht das nicht der Vorstellung von Williams, das wie die meisten Teams im Mittelfeld mit steigenden Kosten konfrontiert wird. Alan Kinch, der in Grove für die Team-Finanzen verantwortlich ist, verrät im Gespräch mit den Kollegen von The Independent: «Die Kosten stiegen um 20 Millionen Pfund (rund 27,6 Mio Euro, Anm.), und dafür gibt es mehrere Gründe: Der erste und wichtigste Grund dafür sind aber die neuen Antriebseinheiten. Der Wechsel von den V8-Saugern zu den V6-Turbo-Hybriden hat die Kosten im Motorenbereich verdoppelt. Das macht den grössten Teil dieser Summe aus.»

Immerhin: Der Finanzspezialist rechnet nicht damit, dass die Motorenkosten weiter steigen, denn Williams «hat einen langfristigen Vertrag mit Mercedes, der zwar keinen festen Preis aber eine stabile Tarifstruktur vorsieht.» Allerdings könnte sich dieser bald ändern, denn die Strategiegruppe plant, das Motorenreglement zwar nicht gross zu verändern, höhere Drehzahlen sollen aber in Zukunft wieder für den richtigen Sound sorgen. Die Autos sollen auch wieder schneller werden und dank neuer Aero-Regeln und veränderter Reifendimensionen aggressiver aussehen.

Klar ist: Derartige Regeländerungen ziehen immer auch Änderungen im Bereich der Triebwerke mit sich, die finanziert werden müssen. Und die Motorenhersteller werden die Kosten dafür kaum alleine tragen.

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