Renault wieder mit Werksteam? Lotus dementiert

Von Mathias Brunner und Adam Cooper
In England kursierte: Renault stehe kurz davor, den Lotus-Rennstalls zurückzukaufen und wieder zum Formel-1-Werksteam zu machen. Aber Lotus-Chef Matthew Carter weiss davon nichts.

Aufregung vor wenigen Tagen in Frankreich: Der französische Renault-Konzern stehe kurz davor, 51 Prozent des Lotus-Rennstalls zu übernehmen – und Alain Prost solle bei Renault werden, was Niki Lauda bei Mercedes ist, also Aufsichtsrats-Chef und Aushängeschild des GP-Rennstalls.

Prost ist dem Hause Renault eine Karriere lang verbunden geblieben, heute ist er Sonderbotschafter der Franzosen. Und er solle endlich umsetzen, was schon vor drei Jahren geplant war: 2012 gab es bei Renault konkrete Pläne, das Lotus-Team von Gérard Lopez zurückzukaufen. Die Autos waren konkurrenzfähig, mit Romain Grosjean und Kimi Räikkönen war ein atemraubendes Fahrerduo unter Vertrag. Aber der Plan scheiterte – angeblich hatte der heutige Peugeot-Chef Carlos Tavares sein Veto gegen die Rückkehr eingelegt.

Das heutige Lotus war bis 2009 der Renault-Werksrennstall. Mit Fernando Alonso hatte das Team 2005 und 2006 die Formel-1-WM gewonnen. 2001 hatte Renault das Team aus Enstone von Benetton übernommen, Benetton wiederum hatte den Rennstall einst von Toleman gekauft, die Wurzeln dieser Truppe reichen also bis in die 80er Jahre zurück. Mit Michael Schumacher wurde Benetton 1994 und 1995 Weltmeister.

Mit Prost bei Renault in der Rolle von Lauda bei Mercedes wolle Renault also zunächst 51 Prozent von Lotus übernehmen, später alle Anteile kaufen. Doch was sagt eigentlich Lotus dazu?

Matthew Carter, Geschäftsleiter des Lotus-Rennstalls: «Als CEO dieser Firma weiss ich nichts über ein solches Angebot. Ich weiss, dass sich Renault gegenwärtig sein Engagement in der Formel 1 gründlich ansieht. Aber ob sie sich mehr einbringen wollen oder weniger, das kann ich nicht sagen. Ich glaube, sie haben derzeit Probleme mit ihrem Motor zu lösen, möglicherweise sollten sie sich darauf konzentrieren.»

«Wir wissen, dass sie die üblichen Kandidaten auf der Liste haben, was die Rückkehr als Werksrennstall betrifft. Wir wären möglicherweise dabei die beste Wahl. Aber nochmals – es liegt keine Offerte vor.»

«Die Gesellschafter (von der Firma Genii Capital, M.B.) haben mir wiederholt versichert, der Lotus-Rennstall sei nicht zu verkaufen. Wir bewegen uns als GP-Team und in Sachen Geschäftsverlauf in die richtige Richtung. Als ich vor 18 Monaten in diese Firma kam, da gab es einen Fünfjahresplan, um die Finanzen in den Griff zu bekommen. Wir haben uns den Mercedes-Motor gesichert und setzen alles daran, um in der Markenwertung nach oben zu kommen. Wir haben einen Vertrag mit Mercedes bis 2020, und aus meiner Sicht des Geschäftsleiters würde ich keinen anderen Motor wollen.»

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