Marcus Ericsson: Ärger über verpasste Chancen

Von Petra Wiesmayer
Marcus Ericsson

Marcus Ericsson

Wie sein Teamkollege Felipe Nasr blickt auch Sauber-Pilot Marcus Ericsson vor der Sommerpause auf die ersten zehn Grands Prix 2015 zurück und wagt einen Ausblick auf den Rest des Jahres.

Sechs WM-Punkte hat Marcus Ericsson nach zehn Rennen auf seinem Konto, genau zehn weniger als sein brasilianischer Teamkollege Felipe Nasr. Der Schwede lässt sich davon aber nicht beeinflussen und zeigt sich im Interview mit der Sauber-Teamwebsite zufrieden mit seinen bisherigen Leistungen.

Marcus, wie fasst du die erste Saisonhälfte zusammen und wie bewertest du deine Leistung?

Marcus Ericsson: «Im Vergleich zur Saison 2014 haben wir bisher solide Leistungen erzielt. Beim Großen Preis von Australien hatten wir einen guten Saisonstart, bei dem wir mit beiden Autos in die Punkteränge fahren konnten. Allerdings waren die letzten Rennen etwas enttäuschend, da wir an Schwung verloren haben. Alles in allem haben wir aber bisher gute Arbeit geleistet, obwohl wir natürlich mehr Punkte einfahren wollten. Aus persönlicher Sicht habe ich sehr viel dazu gelernt. Es war für mich ein großer Schritt, zu einem erfahrenen Formel-1-Team zu wechseln. Ich bin bisher mit meiner Performance durchaus zufrieden, aber es gibt auch einige verpasste Chancen, über die ich mich ärgere. Aber so ist das manchmal – man lernt aus solchen Erfahrungen. Es gibt immer Verbesserungspotenzial, und ich arbeite an mir, um in jeglichen Bereichen einen Schritt nach vorne zu machen.»

Was waren deine bisherigen Höhepunkte? Was waren deine besten Manöver auf der Strecke?

Marcus Ericsson: «Mein Höhepunkt war auch in Australien, da ich dort meine ersten Formel-1-Punkte sammeln konnte. Das war ein großartiges Gefühl. Aus meiner Sicht war mein bestes Manöver der Zweikampf mit Felipe (Massa) in Montreal, bei dem ich ihn einige Runden hinter mir halten konnte. Ein weiteres war in Australien. Dort konnte ich Carlos (Sainz) noch kurz vor Ende des Rennens überholen. Das war ein schönes Manöver.»

Was waren aus sportlicher Sicht deine Tiefpunkte? Was waren deine eindrücklichsten Fehler auf der Strecke?

Marcus Ericsson: «Mein Wochenende beim Großen Preis von Malaysia war gut, da ich in jedem Training unter den Top Ten war. Das Rennen war jedoch schnell zum Vergessen. Im Kampf um Platz sieben kam ich bei einem Überholmanöver von der Strecke ab. Das war wirklich schade, weil es bis dahin für mich gut gelaufen war. Eine verpasste Gelegenheit, doch auch das gehört dazu und ist Teil meines Lernprozesses.»

Was könnt ihr aus fahrerischer Sicht im Hinblick auf den Sauber C34-Ferrari verbessern?

Marcus Ericsson: «Aus fahrerischer Sicht habe ich mich in letzter Zeit verstärkt auf meine Performance im Qualifying konzentriert, da diese zu Beginn der Saison noch nicht so gut war. Bei der Vorbereitung aufs Qualifying habe ich ein paar Dinge geändert, die sich durchaus positiv auswirkten. Deshalb war ich in den letzten Qualifyings durchaus stärker, als zuvor. Dennoch kann ich meine Performance weiter optimieren. Bezüglich des Autos können noch einige Bereiche verbessert werden. Wir wissen, dass das Auto auf Strecken mit schnellen und mittelschnellen Kurven Schwierigkeiten hat. Für mich sind das entscheidende Bereiche, auf die wir uns fokussieren müssen. Es ist wichtig, dass Felipe und ich eng mit den Ingenieuren zusammenarbeiten, um sicherzustellen, in die richtige Richtung zu gehen. Bisher haben wir das getan. Wir müssen weiterhin alles tun, um weitere Fortschritte zu erzielen.»

Welchen Input könnt ihr für die Entwicklung des nächstjährigen Sauber C35-Autos geben?

Marcus Ericsson: «Wir schildern dem Rennteam an jedem Grand-Prix-Wochenende unsere Eindrücke aus dem Cockpit und diskutieren über Veränderungen oder Verbesserungen. Nachdem Felipe und ich schon jetzt als Fahrerpaarung für 2016 bestätigt sind, können wir uns nun umso mehr in die Entwicklungsarbeit für den C35 einbringen. Das ist grossartig. So können wir helfen, das Auto in die Richtung zu entwickeln, die zu unserem Fahrstil passt. Dabei geht es um unsere Rückmeldungen und darum, dass wir engen Kontakt zu den Leuten im Team halten.»

Was erwartest du von der zweiten Hälfte der Saison?

Marcus Ericsson: «Für die kommenden Saisonrennen bin ich optimistisch. Unsere Updates in Spa-Francorchamps und Singapur ermutigen mich zusätzlich. Mit diesen Modifikationen könnten wir auf das Niveau zurückkehren, das es uns ermöglicht, um WM-Punkte zu kämpfen. Doch ob das geschieht, müssen wir erst noch abwarten. Sicher ist, dass wir sehr hart daran arbeiten werden, um das Maximum aus unseren Updates herausholen zu können.»

In Kürze beginnt die Formel-1-Sommerpause. Wie sehen deine Ferienpläne aus?

Marcus Ericsson: «Ich fahre mit Freunden für fünf Tage nach Kroatien, um abschalten und ein wenig entspannen zu können. Danach möchte ich die Zeit in Schweden mit meinem Trainer verbringen und mich auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten. Ich werde mit aufgeladenen Batterien zurückkehren und voller Tatendrang und Kampfgeist in die restlichen Saisonrennen gehen.»

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