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Martin Brundle über Honda: Kein Licht am Tunnel-Ende

Von Rob La Salle
Ron Dennis mit Martin Brundle im Oktober 2014

Ron Dennis mit Martin Brundle im Oktober 2014

Der frühere Formel-1-Fahrer und heutige GP-Experte der britischen Sky macht sich grosse Sorgen um Honda und das Traditions-Team McLaren: «Ich erkenne kein Licht am Ende des Tunnels.»

«Wo ist der Durchbruch?» fragt sich nicht nur Martin Brundle (56) nach dem erneut blamablen Wochenende von McLaren-Honda, dieses Mal in Monza. «Keiner hätte doch vorhersagen können, dass diese erneute Partnerschaft zu diesem Zeitpunkt der Saison so hinterherhinken würde», meint der Sportwagen-Weltmeister von 1988 in seiner Kolumne für die britische Sky. «Die Fans hätten das nicht erwartet, die Fahrer nicht, Honda nicht, McLaren nicht. Denkt nur zurück an mein Interview mit McLaren-Chef Ron Dennis in Suzuka vom Oktober 2014, als er den Honda-Motor als ein Juwel bezeichnete.»

«Schwierigkeiten zu Beginn der Saison waren absehbar, nachdem McLaren-Honda zum Schluss der GP-Saison 2014 in Abu Dhabi einen grauenvollen Test hatte. Aber wo sind die erwarteten Fortschritte seither? Wenn der McLaren wenigstens vor einem weiteren Motorschaden schnell gewesen wäre, dann könnte man seine Hoffnungen an etwas knüpfen. Aber da ist nichts. Sie haben keine Leistung, keine Standfestigkeit, keine Fahrbarkeit, keine Effizienz.»

Der 158fache GP-Teilnehmer Brundle weiter: «Statt dessen haben wir einen Schmelztigel aus extremen Erwartungen, unglaublich wettbewerbsorientierten Menschen und viel Erfolgsdruck. Wenn es ein fundamentals Problem mit dem Motor gäbe, dann könnten sie das im kommenden Winter lösen. Aber wenn dem so wäre, dann würde ich das zugeben, um Druck aus dem Kessel zu nehmen. Statt dessen höre ich keine Aussage von ranghohen Team-Mitgliedern, die darauf schliessen lassen würden, dass wir bald Fortschritte erleben.»

«Was mir besonders aufgefallen ist: Als Fernando Alonso am Samstag vor dem Qualifying zu seinem Auto spazierte, da sah ich – der Rücken seines Anzugs war blütenweiss. Als ich noch für McLaren fuhr, da hatten wir allein vierzehn Sponsoren, die nicht einmal auf dem Auto standen, sondern die einfach mit McLaren in Verbindung gebracht werden wollten. Nun aber hat McLaren seit zwei Jahren keinen Hauptgeldgeber mehr, das muss Sorge bereiten.»

«Ich habe mich dann beim Gedanken ertappt: Moment mal, wir sprechen hier von McLaren, es kann doch nicht sein, dass McLaren vielleicht knapp bei Kasse ist. Aber ich schätze, die Frage ist berechtigt: Woher will McLaren das Geld nehmen, um wieder konkurrenzfähig zu werden?»

«Unterm Strich bleibt die Tatsache: McLaren ist mit Honda verheiratet, und es führt kein Weg zurück. Besonders dann nicht, wenn Honda die Fahrer bezahlt und einen grossen Teil der laufenden Kosten obendrein. Aber das alles muss irgendwann einmal funktionieren – wir brauchen in der Formel 1 ein starkes McLaren, lieber früher als später.»

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