Dr. Helmut Marko (Red Bull): Keine Tiefe mit Mercedes

Von Mathias Brunner
Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko mit Cyril Abiteboul, Chef von Renault Sport F1

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko mit Cyril Abiteboul, Chef von Renault Sport F1

Wohin führt der Weg der beiden Rennställe Red Bull Racing und Toro Rosso in Sachen Motoren? Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko nimmt Stellung.
Herr Dr. Marko: im Fahrerlager von Monza ist davon die Rede gewesen, dass Red Bull Racing während der Sommerpause den Renault-Vertrag gekündigt habe, der an sich bis Ende 2016 läuft. Dies basierend auf einer Ausstiegsklausel, wonach sich die Franzosen verpflichten, einen erstklassigen Motor zu liefern. Was können Sie zur Situation mit Renault sagen?

Wir können sagen, dass es bis Singapur oder in Singapur – das steht nicht ganz fest – noch ein Meeting mit Renault geben wird, bei dem all diese Sachen besprochen und einer Lösung zugeführt werden.

Viele Leser blicken nicht ganz durch: Wir sprechen hier also von einer Kündigung auf Ende 2015, nicht auf Ende 2016?

Dazu kann ich nach unserem Meeting mehr sagen.

Es ist auch davon die Rede, dass Red Bull in Monza von Mercedes für die Lieferung von Motoren eine Absage erhalten habe. Falls dem so ist – mit welcher Begründung sagt Mercedes nein?

Die Mercedes-Gespräche sind zu einem Ende gekommen, da waren wir noch überhaupt nicht in der Tiefe. Da gab es gewisse Voraussetzungen, aber wir sind gar nie in die Nähe gekommen, um das im Detail zu erörtern. Jetzt schauen wir mal, mit welchem Motor wir fahren werden. Vielleicht schlagen wir sie ja damit. Dann wäre es unangenehmer als wenn es mit einem Mercedes-Motor geschehen wäre.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne gibt sich offen, als Partner einzuspringen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, wir haben bald Mitte September – wird es nicht langsam spät, bei der Planung des 2016er Autos auf einen neuen Motor zu reagieren?

Nein, denn Red Bull Racing ist technisch sehr gut aufgestellt. Wir sind da weniger unter Zeitdruck als es beispielsweise Toro Rosso ist, weil Toro Rosso einfach ein kleineres Team ist. Aber ganz klar – je früher eine Entscheidung, desto besser.

Beim Schritt in die neue Turbo-Ära wurde Toro Rosso ebenfalls ins Renault-Boot geholt. Besteht der Wunsch, dass Red Bull Racing und Toro Rosso weiterhin den gleichen Motorenpartner haben?

Ja, das wäre sicher der Idealfall, weil die Synergien der Firmen innerhalb des Reglements natürlich viel eher zum Tragen kommen.

Wäre die Lösung Ferrari für Sie eine Übergangslösung? Mit dem mittelfristigen Ziel, mit einerm anderen Hersteller ein Abkommen als Werksteam zu erhalten?

Wir sehen das als ersten Schritt, um wieder einen konkurrenzfähigen Motor zu bekommen. So dass wir einfach nicht mehr schon zum Vornherein gehandikapt sind. Was dann in weiterer Zukunft kommt, das überlegen wir uns dann, wenn wir wieder einen Motor haben.

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