Maurizio Arrivabene: Ferrari-Heck nicht schlank genug

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene weiss, dass im Kampf gegen Weltmeister Mercedes nicht nur rohe Motorleistung gefragt ist: «Das Heck unseres Autos muss schlanker werden.»

Die vier in der Formel 1 vertretenen Motorhersteller gehen ihre Aufgaben komplett unterschiedlich an: Honda hatte eine verbesserte Version ihrer Antriebseinheit nach Belgien gebracht, die Ergebnisse in den Ardennen und auch jüngst in Monza blieben hinter den Erwartungen zurück.

Renault hat mit zwölf Entwicklungswertmarken den grössten Spielraum, aber wo bleibt der angekündigte, kraftvollere Motor? Cyril Abiteboul, Chef von Renault Sport F1, in Monza gegenüber SPEEDWEEK.com: «Angedacht war Sotschi. Aber wenn wir in Sachen Leistungssteigerung und Haltbarkeit die gesetzten Ziele nicht erreichen, dann könnte sich das verzögern. Und natürlich hängt diese Evo-Version auch von der Entscheidung ab, was wir künftig machen. Würde sich Renault dazu entscheiden, die Formel 1 zu verlassen, dann müssen wir auch keinen verbesserten Motor bringen.»

Im Fahrerlager von Monza wurde auch gemutmasst: Wenn es wirklich zur vorzeitigen Trennung von Red Bull kommt (und viele Anzeichen deuten darauf hin), dann sollen die Teams Red Bull Racing und Toro Rosso die schärfere Motorversion gar nicht bekommen. Wie sich das mit Einzelheiten des Abkommens zwischen Renault und Red Bull vereinbaren lässt, ist ungewiss.

Mercedes hat in Monza einen Versuchsmotor im Hinblick auf die Saison 2016 verwendet, dafür sind die letzten Entwicklungswertmarken verwendet worden. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat den dadurch erzielten Fortschritt als «beängstigend» bezeichnet.

In Hamiltons Wagen lief der neue Motor klaglos, der Engländer siegte in Italien überlegen. In Rosbergs Renner erkannten die Techniker einen sich anbahnenden Schaden, verursacht durch eine Verunreinigung mit Kühlmittel. Daraufhin wurde der Evo-Motor ausgebaut. Aller Voraussicht nach wird er in Singapur wieder zum Einsatz kommen.

Was macht Ferrari?

Die Italiener hatten fürs Heimrennen ebenfalls eine schärfere Motorversion bereit, dafür wurden drei Wertmarken verwendet. Es handelt sich um die dritte Ausbaustufe des italienischen V6-Turbo, die erste wurde in Bahrain eingeführt, die zweite in Kanada. Ein Plus an ca. 20 PS, vor allem jedoch die Freigabe von mehr Leistung im Training erlaubte es Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel, Mercedes im Qualifying unter Druck zu setzen. Im Rennen musste Ferrari Leistung zurücknehmen, um die Haltbarkeit nicht zu kompromittieren.

Noch haben die Italiener vier Wertmarken, die sollen in eine Antriebseinheit investiert werden, welche (wie Mercedes seit Monza) die Basis für den 2016er Motor bilden wird. Der soll gemäss Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene schlanker werden. Der Italiener sagt gegenüber den Kollegen von Autosprint: «Wir müssen auch an die Arbeit der Aerodynamiker dnken. Wenn ihr Bilder der Rennwagen aus der Vogelperspektive anschaut, dann könnt ihr leicht erkennen, dass unser Heck nicht so schlank ist wie jenes der gegnerischen Autos.»

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