Carlos Sainz vor GP: «Stimmt was nicht, höre ich auf»

Von Adam Cooper
Carlos Sainz und einige Fachkräfte im Krankenhaus von Sotschi

Carlos Sainz und einige Fachkräfte im Krankenhaus von Sotschi

​Carlos Sainz nimmt den Start zum Grossen Preis von Russland auf: «Ich fühle mich gut, vielleicht ein wenig steif. Aber es muss etwas Seltsames passieren, dass ich aufgebe.»

Carlos Sainz wird den Sotschi-GP fahren, obschon er am Samstagmorgen einen fürchterlichen Unfall hatte. Der 21jährige Spanier sagt: «Eigentlich fühle ich mich ganz okay, vielleicht ein wenig steif. Aber es müsste im Rennen schon etwas Seltsames passieren, dass ich aufgebe.»

Sainz musste beim Aufprall in die TecPro-Barrieren eine Belastung von 46g aushalten, gemäss Mercedes-GPS betrug der Speed dabei 146 km/h. Der Wagen war bei 307 km/h ausgebrochen.

Sainz sagt: «Von aussen hat der Unfall vielleicht beängstigender ausgesehen als im Cockpit. Ich war immer bei Bewusstsein. Ich habe sofort versucht, das Team anzufunken, um zu sagen, dass ich in Ordnung bin, aber der Funk funktionierte nicht. Ich habe dann versucht, die Barriere über meinem Kopf wegzustossen, aber das ging nicht so gut.»

«Ins Rennen gehe ich ohne grosse Erwartungen. Von ganz hinten habe ich nichts zu verlieren. Ich habe jede Menge neuer Reifen. Auf der anderen Seite habe ich auf trockener Bahn nur fünfzehn Runden zurückgelegt, viel Erfahrung habe ich also nicht.»

Ex-Formel-1-Fahrer Paul Di Resta muss schmunzeln, als er das hört: «Ich bin sicher, Carlos hat im Simulator 1500 Sotschi-Runden gedreht, das ist gewiss kein Nachteil.»

Sainz selber weiter: «Für einen steifen Nacken und den Rücken gibt es eine Schmerztablette. Im Momente fühle ich mich gut. Aber wenn ich im Rennen merke, dass mir der Nacken mehr Probleme macht als erwartet, dann höre ich auf.»

«Von der Psyche her habe ich keine Schwierigkeiten. Gut, der Unfall war heftig, aber das habe ich bereits verarbeitet. In der ersten Runde wird es sich vielleicht seltsam anfühlen, an der Unfallstelle vorbeizufahren, aber dann wird alles wieder normal sein. Alles in mir sagt, ich solle fahren, also fahre ich.»

Auch Sainz ist der Meinung, dass es in Sachen Verhalten der TecPro-Barrieren Diskussionsbedarf gibt: «Das werden wir unter den Piloten gewiss besprechen. Ich habe beim Unfall Glück gehabt, keine Frage. Es gab dann keine Möglichkeit, mit dem Team zu sprechen, das war schlecht. Denn ich wollte dass Team und auch meine Familie und Freunde wissen lassen, dass ich in Ordnung bin. Also zeigte ich, als ich in die Ambulanz geladen wurde, den Daumen nach oben.»

«Im Spital wollte ich mir dann als erstes nochmals Bilder vom Unfall anschauen, um besser verstehen zu können, was passiert ist. Selbst wenn ich ja einen Logenplatz dabei hatte! Ich hatte kurz vor der Anfahrt zu Kurve 13 die Bremsbalance verstellt, und als ich dann die Kurve anbremste, verlor ich das Heck des Wagens aus der Kontrolle, dann prallte ich links in die Mauer und von dort ging es geradeaus in die Barrieren.»

Bremsspuren waren deshalb nicht zu sehen, weil beim Aufprall in die Mauer sowohl der vordere als auch der hintere Bremskreis unterbrochen wurde, der Wagen schlitterte auf der Bodenplanke geradeaus in die TecPro-Elemente.

Sainz: «Ich habe gestern ein Schmerzmittel genommen, in der Nacht auf heute acht Stunden tief und fest geschlafen, ich fühle mich gut.»

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