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Renault übernimmt: Marke Lotus wird verschwinden
​Lotus-Geschäftsleiter Matthew Carter dementiert, dass es nach dem Rückkauf durch Renault eine Übergangslösung geben werde: Wo Renault drin steckt, wird auch Renault drauf stehen.
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Zum dritten Mal wird die Marke Lotus aus der Formel 1 verschwinden: Ab 1958 trat das Team des legendären Renn- und Sportwagenbauers Colin Chapman in der Formel 1 an. Das Team überlebte nach dem Herztod von Chapman 1982 bis ins Jahr 1994, dann waren die Finanzen am Ende.
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Caterham, der Rennstall des AirAsia-Flugunternehmers Tony Fernandes, trat 2010 und 2011 als Team Lotus an. Als Lotus F1 tritt seit 2012 jenes Team auf, das von Enstone aus operiert und zuvor das Renault-Werksteam in der Formel 1 war. Das heutige Lotus (das mit dem früheren Rennstall gleichen Namens von Colin Chapman rein gar nichts zu tun hat) ging aus dem Toleman-Rennstall hervor, der anfangs der 80er Jahre aus der Formel 2 in die Formel 1 aufgestiegen war. Ayrton Senna debütierte 1984 mit Toleman in der Formel 1. Ted Toleman verkaufte sein Team später an Benetton, die zuerst als Sponsor des Rennstalls auftraten. Team-Manager wurde Flavio Briatore, unter dessen Leitung Michael Schumacher 1994 und 1995 Weltmeister wurde. In der Saison 2002 war Renault als Werksrennstall zurück, mit Fernando Alonso gab es 2005 und 2006 zwei weitere Titel, Ende 2009 verkauften die Franzosen das Team jedoch schrittweise an Genii Capital unter dessen Chef Gérard Lopez.
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Insgesamt gab es drei Epochen von Renault, in welchen die Franzosen in der Formel 1 mit den berühmten gelben Boliden als Werksrennstall unterwegs waren: von 1977 (als Turbo-Pionier, anfangs belächelt, später gefürchtet) bis 1985, dann von 2002 bis 2009.
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Vor kurzem war spekuliert worden: Wenn Renault Lotus inhaliere, werde es eine Übergangsphase geben – Lotus solle 2016 zwar mit Renault-Schriftzügen, aber in den bisherigen Teamfarben antreten. Es war sogar davon die Rede, dass der Rennstall noch nicht allein Renault heissen wird, sondern Lotus-Renault oder Renault-Lotus.
Hintergrund: Sollten die Franzosen mit ihrem Motor noch immer im Hintertreffen sein und sollten die Fahrer nicht über sich hinauswachsen, dann ist der Marketing-Schaden geringer als mit einem (wie früher) knallgelben Werksauto, das nur Renault heisst und pompös angekündigt worden war. Aber Lotus-Geschäftsleiter Matthew Carter sagt etwas anderes. Gegenüber der offiziellen Formel-1-Internetseite meint der Engländer: "Wenn der Handel mit Renault wie geplant über die Bühne geht, dann wird das Team nicht mehr Lotus heissen. Der Name wird aus der Formel 1 verschwinden. Der Grund: Die heutige Lizenz, den Namen Lotus zu benutzen, wird mit der Übernahme verfallen. Theoretisch könnte jemand anders dann diesen Namen weiter tragen."
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Carter bestätigt auch, dass seit Wochen zwei Programm parallel laufen – eines für einen 2016er Renner mit Renault-Motor und eines für ein 2016er Auto mit Mercedes-Aggregat, sollte der Handle mit den Franzosen im letzten Moment doch noch platzen. Aber Carter sagt auch: "Ich halte es inzwischen für sehr unwahrscheinlich, dass wir den Weg Mercedes begehen. Ich vermute schwer, wir fahren mit Renault-Turbos." Darüber hinaus läuft ein Entwicklungsprogramm für den GP-Renner 2017. Zur Verzögerung bei Renault hatte Federico Gastaldi, der stellvertretende Teamchef, festgehalten: "Wir stecken in einem anhaltenden Prozess, und ich kann es verstehen, wenn die Leute fragen – wann ist der Handel endlich vollzogen? Aber Renault ist einer der grössten Autohersteller der Welt, da gibt es bestimmte Abläufe zu beachten. Wir können nicht schneller tanzen als die Musik spielt."
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Gastaldi hat bestätigt, dass seit dem Singapur-GP Fachkräfte von Renault im Werk von Enstone sind, um an der Entwicklung des 2016er Autos zu arbeiten. Auch Renault-Fachkräfte aus Marketing und Administration gehen laut Gastaldi in England ein und aus. Botschaft des Argentiners: Es nimmt alles seinen normalen Verlauf, es geht einfach nicht schneller. Gemäss verschiedener Quellen will Renault im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi die Rückkehr offiziell bestätigen. Ende September hatte der französische Autokonzern mit der Veröffentlichung einer Absichtserklärung den Weg vorgezeichnet.
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