Mercedes-Chef: Hamilton & Rosberg nicht Hand in Hand

Von Rob La Salle
Dieter Zetsche nach dem Sieg von Nico Rosberg in Monte Carlo

Dieter Zetsche nach dem Sieg von Nico Rosberg in Monte Carlo

​Der Deutsche Dieter Zetsche (62) spricht über das Formel-1-WM-Duell mit Ferrari und die stallinterne Rivalität zwischen Weltmeister Lewis Hamilton und Herausforderer Nico Rosberg.

Dieter Zetsche darf zufrieden sein: Sportlich läuft es hervorragend – zwei WM-Titel in Folge für Lewis Hamilton und die Marke Mercedes-Benz in der Formel 1, und auch wirtschaftlich durfte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG über Positives berichten. 2015 ist mit einem Rekordergebnis abgeschlossen worden: Knapp zwei Millionen Fahrzeuge verkauft, Umsatzzuwachs von rund 15 Prozent auf knapp 150 Milliarden Euro, gemessen am Jahr 2014 (vor Zinsen und Steuern) ein Ertragsgewinn von 35 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro, davon bleiben knapp 8,5 Milliarden übrig, was rund 25 Prozent mehr ist als im Vorjahr.

In einer Konzernmitteilung sagt der Daimler-Chef: «Alles deutet darauf hin, dass 2016 ein weiteres gutes Jahr für Daimler wird.» Damit liegt Zetsche auf Kurs, um bis 2020 wieder zum grössten Premium-Autohersteller der Welt aufzusteigen. Schon jetzt hat die Marke mit dem Stern wieder Audi überholt und liegt gewissermassen im Windschatten von BMW. Mit seiner Aussage könnte der in Istanbul geborene Spitzenmanager aber auch die Formel 1 gemeint haben.

Im Gespräch mit unserem Kollegen Pino Allievi von der Gazzetta dello Sport sagt Zetsche: «Grundsätzlich sehe ich zwischen der Formel 1 und dem Serienbau viele Parallelen – es geht um Spitzentechnik, bei welcher es auf Effizienz und Präzision ankommt, das Ganze kombiniert mit einer Siegermentalität. Diese Einstellung liegt uns im Blut.»

Gemäss Zetsche wird Mercedes-Benz so lange in der Formel 1 bleiben, «wie sie für uns relevant ist». Zetsche räumt auch mit Gerüchten über angebliche Unstimmigkeiten mit der Rennlegende Niki Lauda auf, dem Aufsichtsrats-Chef des Formel-1-Rennstalls und Teilhaber des Teams (der Wiener hält zehn Prozent, Teamchef Toto Wolff 30 Prozent, Daimler 60 Prozent). Zetsche sagt: «Niki hat grosse Erfahrung mit ins Team gebracht, eine klare Vision, er ist eine optimale Kombination mit Toto Wolff. Lauda wird noch lange bei Mercedes bleiben.»

Mit dem Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne (Geschäftsleiter des Fiat-Chrysler-Konzerns) verbindet Zetsche eine Freundschaft, die beiden begegnen sich auf Augenhöhe. Der Italiener hat angekündigt, dass Ferrari vom ersten Rennen in Australien an siegfähig sein müsse. Hat Zetsche Angst nach dieser Ansage?
«Angst ist nicht der richtige Ausdruck», antwortet Dieter Zetsche. «Aber es liegt auch in unserem Interesse, dass wir mit Ferrari ein schönes Duell führen können – und natürlich hoffe ich dabei auf positiven Ausgang für uns. Mercedes-Benz gegen Ferrari, dieser Kampf wäre ideal für die Formel 1.»

Und was ist mit dem stallinternen Duell zwischen den Silberpfeilfahrern Lewis Hamilton und Nico Rosberg? Zetsche meint: «Ich glaube, dass wir sie nicht so bald Hand in Hand herumspazieren sehen. Denn sie streben das gleiche Ziel an. Sie wollen beide Formel-1-Weltmeister werden. Aber ich glaube, für die Fans ist diese Rivalität ganz in Ordnung.»

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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