Juan Pablo Montoya: F1 wie mit Schumacher und Ferrari

Von Rob La Salle
Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya

Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya (40) hat in St. Petersburg den ersten Saisonlauf der IndyCar-Serie 2016 gewonnen. Der Formel 1 trauert er nicht nach.

Das war ein Saisonauftakt nach Mass: Juan Pablo Montoya hat am vergangenen Wochenende in St. Petersburg (Florida) das erste Rennen der neuen IndyCar-Saison gewonnen: Der IndyCar-Meister von 1999 und Meisterschaftszweite von 2015 interessiert sich jedoch noch immer für die Formel 1, wo er zwischen 2001 und 2006 94 Grands Prix bestritten hat und mit BMW-Williams zwei Mal WM-Dritter wurde (2002 und 2003).

In den USA auf die neue GP-Saison angesprochen, sagt der 40-Jährige dem Portal Italia Racing: «Ich sehe Mercedes noch immer vorne. Vermisse ich die Formel 1? Nein. Denn es hat sich gemessen an meiner Zeit damals nichts geändert: Der Fahrer mit dem besten Auto gewinnt eben die meisten Rennen. Ich hatte nie ein dominantes Auto, so wie es damals der Ferrari gewesen ist, aber ich darf stolz darauf sein, was ich erreicht habe.»

Das waren immerhin sieben Siege und die Gewissheit, dass Montoya einer der wenigen Piloten war, die wirklich auf Augenhöhe mit Michael Schumacher gefahren sind. Damit sind wir beim Thema.

Denn Montoya, Indy-500-Sieger 2000 und 2015, sagt weiter: «Ich muss immer ein wenig schmunzeln, wenn über die Dominanz von Mercedes-Benz diskutiert wird. Was hat sich bitteschön denn geändert? Ist die Situation heute so anders als die Ära, in welcher Schumacher ständig gewonnen hat? Oder als die McLaren-Piloten alles in Grund und Boden gefahren haben? Seien wir doch mal ehrlich – es ist immer das Gleiche, Dominanz gehört eben zur Formel 1.»

Montoya hat es nie bereut, von der Formel 1 schlagartig in die USA gewechselt zu haben, zunächst in die Stock-Cars von NASCAR, dann zurück in den IndyCar-Sport. «Die heutigen IndyCars sind tolle Rennwagen, sie sehen im Fernsehen gut aus, die Zuschauer mögen die Formel, die Rennen sind hart umkämpft. Die Formel 1 sind in den Kurven ziemlich langsam geworden, wir hingegen ziehen beispielsweise in Phoenix 5g.»

Montoya behält aber ein Auge auf die Formel 1. «Es war als Junge immer mein Traum, Grands Prix zu fahren. Aber als ich dann in der Königsklasse angekommen bin, wurde mein Traum zerschmettert. Viel zu viel Politik.»

Der Penske-Pilot wird 2016 für Sebastian Vettel und Ferrari die Daumen halten: «Ich mag Vettel. Ich halte ihn für den kompletteren Fahrer als etwa Lewis Hamilton, aber es liegt nun mal nicht am Piloten alleine, ob er den WM-Titel an Land ziehen kann. Wenn Ferrari es schafft, ihm ein angemessenes Auto hinzustellen, wird er den Job erledigen. Sonst eben nicht.»

Zu seinem früheren Team McLaren meint Montoya: «Ich glaube, sie haben die Situation mit den Turbo-Motoren unterschätzt. Wieso legt man sich mit Honda ins Bett, wenn man mit Mercedes zusammen arbeiten kann? Das habe ich nicht verstanden.»

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

Das ist die Formel 1 2016

Team: Mercedes AMG Petronas Formula One Team (D)
Fahrzeug: Mercedes F1 W07 Hybrid
Motor: Mercedes-Benz PU106C Hybrid
Fahrer: 6 Nico Rosberg (D)
44 Lewis Hamilton (GB)

Scuderia Ferrari (I)
Ferrari SF16-H
Ferrari 059/5
5 Sebastian Vettel (D)
7 Kimi Räikkönen (FIN)

Williams Martini Racing (GB)
Williams FW38
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
19 Felipe Massa (BR)
77 Valtteri Bottas (FIN)

Red Bull Racing (A)
Red Bull Racing RB12
TAG Heuer (umbenannter Renault-Motor)
3 Daniel Ricciardo (AUS)
26 Daniil Kvyat (RU)

Sahara Force India Formula One Team (IND)
Force India VJM09
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
11 Sergio Pérez (MEX)
27 Nico Hülkenberg (D)

Renault Sport Formula One Team (F)
Renault RS16
Renault RE16
20 Kevin Magnussen (DK)
30 Jolyon Palmer (GB)

Scuderia Toro Rosso (I)
Toro Rosso STR11
Ferrari 059/4
33 Max Verstappen (NL)
55 Carlos Sainz (E)

Sauber F1 Team (CH)
Sauber C35
Ferrari 059/5
9 Marcus Ericsson (S)
12 Felipe Nasr (BR)

McLaren Honda (GB)
McLaren MP4-31
Honda RA616H
14 Fernando Alonso (E)
22 Jenson Button (GB)

Manor Racing (GB)
Manor MRT05
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
88 Rio Haryanto (RI)
94 Pascal Wehrlein (D)

Haas F1 Team (USA)
Haas VF16
Ferrari 059/5
8 Romain Grosjean (F)
21 Esteban Gutiérrez (MEX)

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