Fahrer-Protestbrief – das antwortet Bernie Ecclestone

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone mit Sebastian Vettel

Bernie Ecclestone mit Sebastian Vettel

​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat auf den Protestbrief der Grand-Prix-Piloten reagiert. Die Antwort drängt den Verdacht nicht auf: Es wird sich nichts ändern.

Die Grand Prix Drivers' Association (GPDA), also die Formel-1-Fahrervereinigung hat gestern einen offenen Brief veröffentlicht: Sebastian Vettel, Jenson Button und Alex Wurz fordern als Direktoren der GPDA die Entscheidungsträger der Formel 1 (also FIA-Chef Jean Todt und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone) auf, «die Regierung des Sports neu aufzustellen. Einige der jüngeren Entscheidungen sind störend, die grossen Fragen werden umgangen, der Erfolg der Formel 1 wird unterlaufen.»

«Es ist fundamental, dass die Entscheidungsträger in unserem Sport intelligente und wohl erwogene Änderungen einbringen. Einige der jüngeren Neuerungen hingegen haben sich als zerstörerisch erwiesen, blind für die grossen Probleme im Sport, insgesamt steht nichts weniger als der Erfolg der Formel 1 auf dem Spiel. Wir Fahrer sind zum Schluss gekommen, dass der Entscheidungsfindungsprozess in der Formel 1 überholt und schlecht strukturiert ist. Er steht dem Fortschritt im Weg. Um genau zu sein blockiert er gesunde Entwicklungen.»

«Künftige Entscheidungen sollten sich an einem klaren Hauptplan orientieren, welcher die Grundprinzipien und Grundwerte der Formel 1 widerspiegelt. Bislang erkennen wir kein kluges Geschäftsmodell für die Zukunft des Grand-Prix-Sports.»

Der 85jährige Ecclestone hat inzwischen mit süsser Ironie geantwortet.

Geehrte Gentlemen

Ich bin nicht so sicher, ob das die richtige Umschreibung ist. Es ist nicht immer leicht, mit Euch einverstanden zu sein, aber Ihr habt Recht, wenn ihr feststellt, dass der Entscheidungsfindungsprozess in der Formel 1 überholt und schlecht strukturiert sei. ... Es ist einfach zu analysieren, was schiefläuft, also denkt darüber nach und kommt darauf zurück. Jedenfalls ist es gescheiter, zuerst zu denken, bevor Ihr Euch etwas wünscht. Ich bin nun seit fast fünzig Jahren in einer aktiven Rolle in der Formel 1. Ihr habt festgehalten, dass jeder nach den besten Absichen handelt. Ich frage mich, ob sich da nicht vielleicht ein Tippfehler eingeschlichten hat. Sollte das nicht vielmehr heissen «nach ihren besten Absichten»?

Mit besten Grüssen

Bernie

Der Steuermann der Formel 1 lässt damit durchblicken, dass die Fahrer im Grunde mit ihrer Kritik Recht haben. Ihm selber stinkt es gewaltig, dass im GP-Sport nicht mehr diktatorisch entschieden wird. Nicht jede seiner Entscheidungen früher war richtig, aber er war der Mann, der die Fahrtrichtung vorgab.

Aber zwischen den Zeilen steht auch zu lesen: Es wird sich kaum etwas ändern – so lange die heutigen Entscheidungsprozesse bleiben. Und die sind Sache der FIA. Da können die Fahrer noch hundert Briefe schreiben.

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