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Formel 1 2017: Erneut Terminkollision Baku – Le Mans

Von Mathias Brunner
Gruss aus Baku

Gruss aus Baku

​2016 fanden der Baku-GP (Aserbaidschan) und das 24-Stundenrennen von Le Mans am selben Wochenende statt. Der Ärger vieler Fans kümmert die Mächtigen im Sport nicht: Erneute Terminkollision 2017!

Nico Hülkenberg ärgerte sich, als er den WM-Plan 2016 sah: Terminkollision zwischen dem ersten Grossen Preis von Europa in Baku und dem berühmten 24-Stundenrennen von Le Mans – damit war klar, dass der Deutsche seinen Sieg von 2015 nicht verteidigen kann.

Zur Erinnerung: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone krempelte im Spätsommer 2015 den Kalender um. Das Le-Mans-Wochenende vom 18./19. Juni 2016 fiel damit exakt auf die GP-Premiere von Aserbaidschan (Baku), die ironischerweise Grosser Preis von Europa heisst (als hätten wir im richtigen Europa keine Rennstrecken mehr für die Formel 1). Das hat nicht nur viele Rennfans enttäuscht.

Gérard Neveu, seit 2011 Geschäftsleiter der Sportwagen-WM, witterte in diesem Timing «einen klaren Angriff gegen unser Meisterschaft». Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone zuckte hingegen nur mit den Schultern: «Ja und? Wir veranstalten keine 24-Stunden-Rennen.»

Neveu schimpfte wie ein Rohrspatz: «Bernie Ecclestone macht nie etwas in gleichgültiger Weise. Das Ganze ist eine Schande, weil es uns die Möglichkeit raubt, dass wir Formel-1-Stars im wichtigsten Autorennen der Welt haben. Wir hätten Nico Hülkenberg haben können und auch andere Formel-1-Fahrer – die Verlierer sind die Fans.»

Nach einer Terminkollision 2011 kam es zwischen dem Veranstalter des berühmten 24-Stunden-Rennens, dem Automobile Club de l'Ouest (ACO), dem Promoter WEC sowie der FIA zu einem Gentlemen’s-Abkommen, wonach man Le Mans nicht mehr auf ein GP-Wochenende legt. Das klappte bis 2016. Neveu findet: «Die FIA hätte uns schützen müssen.»

Jean Todt, Präsident des Automobil-Weltverbands, verteidigte sich im Rahmen des Mexiko-GP so: «Es ist nicht einfach, den Kalender für die verschiedenen Rennserien zusammen zu stellen, denn man muss 21 Formel-1-GP, zehn Formel-E-Läufe und zehn WEC-Rennen unter einen Hut bringen. Hinzu kommen noch 14 Rallyes. Es ist einfach nicht möglich, einen Kalender ohne Terminkollisionen festzulegen.»

Und das scheint auch jetzt nicht möglich zu sein. Denn den Rennställen wurde in Monza ein Entwurf für die Formel-1-WM 2016 gezeigt, bei dem Baku erneut auf dem Le-Mans-Termin liegt.

An diesem Entwurf wird derzeit gearbeitet, die Teams sind mit Buchungen vorsichtig. Beispielsweise muss gelöst werden, wie das Formel-1-Material von Australien rechtzeitig nach China kommt – die Zollformalitäten in Shanghai sind komplex. Die Rennställe sind auch nicht happy, erneut direkt von Kanada nach Baku reisen zu müssen.

Nach Testfahrten (deren Ort noch nicht feststeht) von 27. Februar bis 2. März sowie vom 7. bis zum 10. März sieht der WM-Entwurf wiefolgt aus:

26. März 2017: Australien (Melbourne)
2. April: China (Shanghai)
16. April: Bahrain (Sakhir)
30. April: Russland (Sotschi)
14. Mai: Spanien (Barcelona)
28. Mai: Monaco (Monte Carlo)
11. Juni: Kanada (Montreal)
18. Juni: Europa (Baku, Aserbaidschan)
2. Juli: Österreich (Spielberg)
9. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
23. Juli: Ungarn (Budapest)
30. Juli: Deutschland (Hockenheim)
27. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
3. September: Italien (Monza)
17. September: Singapur
1. Oktober: Malaysia (Sepang)
8. Oktober: Japan (Suzuka)
22. Oktober: USA (Austin)
29. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
12. November: Brasilien (São Paulo)
26. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

Die FIA wird Ende September anlässlich einer Weltratsitzung den (bis dahin wohl leicht veränderten) Entwurf erhalten, der definitive Kalender wird jeweils im Dezember verabschiedet.

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