Formel E: So viel kostet die Teams die Formel E

Von Andreas Reiners
Alejandro Agag

Alejandro Agag

Startplätze gibt es in der Formel E inzwischen keine mehr, die Hersteller rennen der Serie die Bude ein. Doch was kostet der Spaß eigentlich? Serienchef Alejandro Agag verrät ein paar Zahlen.

Die Formel E ist durchaus transparent, was einzelne Kosten betrifft. Die Kosten für ein Auto sind genau aufgeschlüsselt. Ab der Saison 6 setzt die Elektroserie einen neuen Renner ein, den Gen2-Boliden.

Die Autos werden von Spark Racing Technologies gebaut (einer Tochterfirma von Sauber-Teamchef Fred Vasseur), an Bord untergebracht ist eine Batterie neu von McLaren Applied Technologies.

Die Kosten für die Teams gehen ab Saison 5 trotz der neuen Autos runter. Denn: Ein Bolide inklusive Einheits-Chassis (299.600 Euro), Batterie (200.000), Antriebsstrang (250.000) und Halo (12.700) plus Verwaltungsgebühren für Privatteams kostet dann maximal 817.300 Euro.

Gespart wird durch den nicht mehr notwendigen Autowechsel. Heißt: Ein Team benötigt nur noch zwei statt vier Autos, die aktuell rund 480.000 Euro kosten. Unter dem Strich werden also Kosten eingespart.

Aber bei den Kosten für ein Team geht es ja nicht nur um die Autos. «Wir versuchen die operativen Kosten niedrig zu halten, was natürlich schwierig ist. Aber in Saison sechs sollten die Kosten zum Unterhalt eines Teams sich im Bereich von 15 Millionen Euro bewegen», sagte Agag dem Tagesspiegel.

Oder wie BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt vorrechnet: «Momentan liegt der Fokus bei BMW klar auf der Formel E, die kostet mit zwei Autos so viel wie eine DTM mit sechs Autos.»

Wie lange das so bleibt, ist die große Frage. Viele Köche beziehungsweise Hersteller verderben möglicherweise den Brei. Wollen mehr Mitsprache, mehr Entwicklungsmöglichkeiten, mehr für den Erfolg investieren. Vor allem dann, wenn er ausbleibt. Was bei vielen Teilnehmern und nur einem möglichen Sieger die logische Folge sein wird.

Die Formel E setzt noch zum Großteil auf Einheitsbauteile, um die Kosten niedrig zu halten. DTM-Chef Gerhard Berger glaubt, dass es auch in der Formel E bald zu einem Wettrüsten kommen wird. «Ich prophezeie, dass es auch dort eine Kostenschlacht geben wird. Die Formel E ist wie die Formel 1 und die LMP1 eine Technologie-Formel. Ich wage zu bezweifeln, dass alle Hersteller auf Dauer bereit sind die hohen Kosten zu akzeptieren.»

Doch die Politik der niedrigen Kosten soll beibehalten werden, zur Not auch gegen den Willen der Hersteller. Wenn man einen regen Zulauf hat, kann man sich diese Politik freilich auch leisten. Auch wenn es manchmal schwierig ist. «In den Gesprächen mit den Herstellern muss man manchmal stark sein. Wir haben eindeutige Regeln, wir müssen stark sein und dürfen diese Regeln nicht verändern», sagte Agag: «Wir müssen die Kostendeckelung beibehalten.»

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