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Audi-Boss McNish: Ausgangslage besser als im Vorjahr

Von Gerhard Kuntschik
Allan McNish

Allan McNish

Ein Titelgewinn für Audi an diesem Finalwochenende der Formel E ist wohl nur mit viel Glück und besonderen Vorkommnissen möglich. Dennoch will sich Teamchef Allan McNish noch nicht geschlagen geben.
Welche Besonderheiten gilt es in New York zu beachten?

Gleich drei. Da ist einmal die Wetterprognose mit schwüler Hitze über 30 Grad. Das bedeutet noch mehr Augenmerk auf die Batteriekühlung. Das heißt aber auch, dass es Probleme mit den Reifen, besonders den hinteren, geben kann. Und dann noch die Bremsen, die hier stark belastet werden, aber nicht in den kritischen Bereich kommen sollten. Und man sollte auch beachten, dass die Arbeitsbedingungen in der Garage für alle hier extrem sind.

Wie schätzt Du die Saison bisher ein?

Sie verlief nicht ganz so wie erwartet. Weil das Niveau des Wettbewerbs viel höher war. Einige Teams kamen mit dem Gen2-Auto besser zurecht, andere hatten mehr Probleme als sie dachten. Das Qualifying-Format gehört überdacht, derzeit werden manche Fahrer, die für die anderen die Strecke putzen, stark benachteiligt. 

Und Eure Bilanz?

Die fällt positiv aus. Warum? Weil wir hier vor dem Finale noch Chancen auf beide Titel haben, im Vorjahr hatten wir die nur auf eine Wertung. Aber die Saison war insgesamt doch schwierig. Mein Highlight war der Sieg von Lucas (di Grassi) in Mexiko – vielleicht der schönste meiner Teamchef-Zeit. Der Tiefpunkt war die Nullnummer in Monaco, die mir als Wahl-Monegasse besonders wehtat. (Schmunzelt) Als ich heimkam, weinten ich, meine Frau, die Kinder und die Katze…

Wie realistisch ist die Titelambition noch?

Wir haben alles, was es dazu braucht: Im Vorjahr feierten wir hier einen Doppelsieg und Techeetah wurde disqualifiziert. Wir müssen unsere Topleistung abrufen und hoffen, dass für Techeetah der Druck zu groß wird. Es ist erst zu Ende, wenn die letzte Zielflagge fällt.

Ihr habt Daniel Abt als Partner von di Grassi bestätigt, obwohl manche mit Nico Müller rechneten. Warum?

Die Fahrerpaarung war eine von Audis Stärken über die gesamte Formel-E-Zeit. Die funktioniert. Das nennt man eine glückliche Ehe. Die ist für Konstanz und Stabilität wichtig.

Was bedeutet der Einstieg von Porsche und Mercedes in Saison sechs für die Formel E und Euch?

(Lacht) Dass vielleicht jemand mit langen Gesichtern von den Rennen zurückfliegt… Nein, beide Konkurrenten sind wichtig in technischer Hinsicht und vom Marketingaspekt her. Das wertet die Serie auf, verschafft ihr noch mehr Publizität. Das ist im Interesse aller. Und davon profitieren auch Partner, die nicht aus der Autobranche kommen wie Seriensponsor ABB.

Würdest Du Änderungen begrüßen?

Man könnte über das Format nachdenken, nicht nur im Qualifying, auch im Rennen. Aber eine Stunde wäre die Maximaldistanz. Oder man überlegt zwei Sprintrennen mit kurzer Pause. Am wichtigsten ist nur eines: Die Zufriedenheit des Kunden, also der Zuschauer an den Strecken und im TV.

Fürchtest Du, dass es auf manchen Strecken mit 24 Autos kritisch wird?

Nein, das wird kein Problem sein.

Bleibt Virgin Audi-Kunde? Es könnte ja vielleicht ein Angebot von Honda kommen, wenn die Japaner einsteigen wollen und die Maximalzahl an Teams schon erreicht ist…

Wir haben eine langfristige Vereinbarung mit Virgin, aber das ist nicht meine Angelegenheit. Am liebsten wäre mir natürlich, Virgin würde einen Platz hinter uns abschließen…

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