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Langbahn wie in Schwarme kann auch ganz schön sein

Kolumne von Rudi Hagen
Rad an Rad wie hier zwischen Max Dilger (31) und Bernd Diener ging es in Schwarme des öfteren zu

Rad an Rad wie hier zwischen Max Dilger (31) und Bernd Diener ging es in Schwarme des öfteren zu

Der MSC Schwarme lieferte mit seinem Internationalen 68. ADAC Grasbahnrennen eine gelungene Veranstaltung ab. Der kleine Club aus dem Landkreis Diepholz konnte auch mit seinen wenigen finanziellen Mitteln punkten.

Manchmal kann Langbahn richtig lang und langweilig sein. Vor allem der umständliche Ablauf mit vielen Pausen, verursacht durch mehr oder weniger nötige Bahndienste, zwischenzeitliche Siegerehrungen oder langatmige Ansprachen, dazu zum Teil monotone Rennen mit Perlschnureffekt, sorgen nicht gerade dafür, dass Rennen in dieser Form von Zuschauermassen überrannt werden.

Wer manche Rennveranstaltung in dieser Form einmal erlebt hat, kommt wahrscheinlich im nächsten Jahr nicht wieder. Es sei denn, er ist Hardcore-Fan. Die gibt es ja zum Glück auch noch.

Der MSC Schwarme ist einer der verdienten deutschen Traditionsclub. Zum 68. Mal veranstaltete der kleine Club aus der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen jetzt sein Grasbahnrennen. Und alles lief wie am Schnürchen. Die Rennen waren durchweg sehenswert, es gab spektakuläre Zweikämpfe in den verschiedenen Klassen und der Zeitplan wurde auch eingehalten. Dazu unterhielt Sprecher Lars Klimek das Publikum mit lockeren Sprüchen.

Mit Bernd Diener, Max Dilger, Stephan Katt und Christian Hülshorst sowie dem Briten Richard Hall und den beiden talentierten Niederländern Jarno de Vries und Mika Meijer hatte Rennleiter Marc Wessel trotz Konkurrenz durch das Grasbahnrennen in Zweibrücken ein durchaus starkes internationales Solofeld an den Start gebracht.

Die zeigten in der Folge dann auch auf der 700 m langen und 21 m breiten Grasbahn interessante Kämpfe. Es staubte zwar ordentlich, aber da sich die überschaubare Zahl der Besucherinnen und Besucher zum Großteil auf die Start- und Zielgerade verteilte, machte denen die Staubentwicklung nicht viel aus.

Der Zweikampf des «kleinen» jungen Di(lger) gegen den «großen» alten Di(ener) war nicht alltäglich auf einer Langbahn. Zum Teil ging es Rad an Rad, aber am Ende setzte sich die Routine eines Bernd Dieners durch, aber er musste, wie er selbst hinterher eingestand, alles geben um gegen Max Dilger die Nase vorne zu haben.

In der B-Lizenz ging es ähnlich spannend zu. Hier hielt Youngster Fabien Neid vom MSC Schwarme am Ende den Sieg in den Händen vor Routinier Jens Buchberger von den Motorradfreunden Niederelbe) und Finn Loheider von der AMG Osnabrück, wie Neid ein hoffnungsvolles Talent.

Auch die Läufe der B-Gespanne mit Oliver Möller und Beifahrerin Dana Frohbös vom MSC Nordhastedt ganz vorne waren sehenswert, während bei den Junioren C nur drei Jungs am Start waren, hier aber der Werlter Timo Wachs seinem niederländischen Konkurrenten Sem Ensing kräftig einheizte, dessen Sieg aber nicht verhindern konnte.

Und dann waren da noch Demoläufe von fünf Oldie-Seitenwagen. So hatte unter anderem Edgar Starke mit seiner Tochter Julia im Beiwagen eine 3-Zylinder-2-Takter-Suzuki mitgebracht und Egon Walla seine 4-Zylinder-1000er Yamaha. Das war ein Augen- und Ohrenschmaus.

Wie fast überall im Bahnsport, hängt das Wohl und Wehe der Vereine vom Engagement einzelner Personen, manchmal Familien, ab. Beim MSC Schwarme haben die beiden Vorsitzenden Marc und Timo Wessel ein verjüngtes Team um sich gescharrt, das es verdient hat, im kommenden Jahr mehr Zuschauer an den Niedersachsenring im Schwarmer Bruch zu locken.

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