Grasbahn Schwarme: De Jong wirft den Fehdehandschuh

Bei den Solisten baut Clubfahrer Stephan Katt auf seinen Heimvorteil, muss aber den Niederländer Jannick de Jong im Auge behalten. Der Europameister aus Gorredijk, der am vergangenen Sonntag die EM-Quali in Balkbrug gewann, erinnert an Schwarme 2013, wo der Rettungshubschrauber gleich dreimal im Einsatz war: «Das war ein schwarzer Tag im Bahnsport. Ich hoffe, wir werden diesmal sturzfrei bleiben.»

Jeffrey Wooortman, der nach seinem Sturz im Finale auf der Bahn wiederbelebt und danach auf der Intensivstation behandelt werden musste, ist ebenso wieder in Schwarme am Start wie Matthias Kröger, dem seine Fingerverletzung vom damaligen morgendlichen Training fast die gesamte Saison zu schaffen machte. Siegchancen werden auch dem Niederländer Dirk Fabriek und Enrico Janoschka vom MSC Schwarme zugetraut.

Weiterhin fahren in Schwarme die Gespanne (u.a. mit Keil, Brandhofer und den San-Milan-Brüdern), B-Solo und B-Gespanne sowie die Junioren A, B und C.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem Vorsitzenden des MSC Schwarme, Kurt Harries (61).

Kurt, du bist jetzt seit 43 Jahren im Bahnsport für den MSC Schwarme tätig, seit 1982 Rennleiter und seit 25 Jahren 1. Vorsitzender des Clubs. Man konnte zuletzt von Gerüchten hören, du wolltest das Amt des Vorstands abgeben?

Ich habe schon mehrfach versucht, das Amt abzugeben. Aber irgendwann sind die Leute immer wieder gekommen und haben gesagt, dass es ohne mich nicht gehe.

Bist du amtsmüde?

Nein, auf keinen Fall, aber irgendwann muss man die Arbeit auch mal in andere Hände übergeben. Ich habe in den 25 Jahren bestimmt nicht alles richtig gemacht und meinen Führungsstil, so wie er ist, kann ich auch nicht so ohne weiteres ablegen. Aber als unsere Veranstaltung vor einigen Jahren mal auf der Kippe stand, habe ich gesagt, dass wir das Rennen nicht sterben lassen wollen. Also habe ich weiter gemacht und alle haben sich danach gefreut, dass wir es mal wieder so gut hinbekommen haben. Es ist doch toll, dass es im April so ein Motorsport-Ereignis bei uns im Norden gibt.

Die Meckerfront war aber immer da, oder?

Natürlich, viele meckern, aber keiner will am Ende selbst die Verantwortung übernehmen. Geeignete Leute für ehrenamtliche Arbeit zu finden, ist gar nicht so einfach. Aber wir haben jetzt hier bei uns tüchtige Leute im Vorstand, die aus Schwarme kommen. Peter Schäding ist neuer 2. Vorsitzender und Marc Wessel hat die Prüfung zum Rennleiter bestanden. Dazu kommen der Scharmer Georg Pilz als Schatzmeister und Sportleiter Hans-Georg Göbel aus Syke.

Wie viele Zuschauer braucht ihr, um über die Runden zu kommen?

Wenn 1500 Zuschauer Eintritt zahlen, dann kommen wir gut durch. Über das Programmheft und viele Kleinsponsoren kommt noch Geld herein, wir haben nebenan eine Biogas-Anlage, über die Strom kommt. Dazu gibt die Gemeinde Zuschüsse für den Jugendsport, der bei uns immer auf dem Programm steht. Allerdings müssen wir auch Pacht für das Gelände zahlen, dafür ersparen wir uns das Geld für die Airfences, da wir vor zwei Jahren die Bahn weiter nach innen verlegt haben.