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Max Dilger: «Nicht das Niveau für die Langbahn-WM»

Von Ivo Schützbach
Max Dilger fuhr in Hertingen sein erst viertes Langbahnrennen und schaffte es erstmals ins Finale. SPEEDWEEK.com erklärte der 27-Jährige, wo die Leistungssteigerung herkommt.

In den Schülerklassen wurde Max Dilger auf Grasbahnen groß, doch seit er 500er fährt, konzentriert er sich auf Speedway. Bis zu dieser Saison: Am Vatertag hatte er in Herxheim seine Langbahn-Premiere, seither fuhr er die Rennen in Altrip, Werlte und Hertingen – mit zunehmendem Erfolg.

Während Martin Smolinski, Stephan Katt und Andrew Appleton in Hertingen in ihrer eigenen Liga fuhren, alle Laufsiege untereinander aufteilten und auch nur gegeneinander unterlagen, wurde Grasbahn-Rookie Max Dilger als Vierter best of the rest.

«Hertingen kommt dem Speedway-Stil etwas entgegen», meinte der Badener im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mein großes Plus war, dass ich zum ersten Mal auf der Langbahn gute Starts hatte. Bislang war es immer so, dass ich der Letzte vom Start war und mich irgendwie durchmauscheln musste, das war auch mein Problem in Altrip und Werlte. Aber wir haben einiges am Fahrwerk verändert und auch andere Komponenten wie die Kupplung. Ich hätte mit Sicherheit drei oder vier Punkte mehr fahren können, diese Positionen habe ich durch Fahrfehler zum Anfang des Rennens verschenkt. Danach wurde es mit jedem Lauf besser.»

Max, deine bislang schlechten Starts sind auf mangelnde Erfahrung und falsches Set-up zurückzuführen?

Richtig. Wenn man elf Jahre Speedway fährt und elf Jahre startet, wie man mit einem Speedwaymotorrad startet, mit allem Gewicht ganz vorne, damit das Vorderrad unten bleibt, dann kommst du auf das Langbahn-Motorrad, das 30 Zentimeter länger ist, und es passiert erst einmal gar nichts.

Die ganzen Bewegungsabläufe, die Routine reinzubekommen, das ist etwas komplett anderes. Ich bin mir sicher, dass da noch Luft nach oben ist. Jetzt kommt mir das Motorrad mehr entgegen, weil wir viel verändert haben.

Mit Hertingen bin ich zufrieden, weil man in jedem Lauf sehen konnte, dass ich mich auch fahrerisch gesteigert habe.

Hast du die Bahnrekordrunde von Martin Smolinski gesehen? Er fuhr auf der schwierigen Berg-und-Tal-Bahn als Erster eine fliegende Rund mit über 100 km/h Schnitt.

Ja. Wenn ich mich an Hertingen erinnere, als ich als kleiner Bub dort war, dann würde ich sagen, dass die Fahrer früher schneller waren. Aber das lässt sich schwer vergleichen.

Martin ist gut gefahren, da gibt es gar nichts. Er war ohne Konkurrenz, hat alle beherrscht, verdient die beiden Tagessiege eingeheimst und den Bahnrekord genau so.

Hertingen war dein viertes Langbahnrennen. In Herxheim hast du die Quali fürs Rennen nicht geschafft, mit Altrip warst du zufrieden?

Ja, dort habe ich um einen Punkt das Finale verpasst.

Herxheim und Altrip sind harte Sandbahnen, Werlte hat tiefen Mutterboden, Hertingen ist eine Grasbahn. Was taugt dir am Besten?

Mit Werlte habe ich mich am schwersten getan, das ist eine ganz andere Nummer. Eine schöne Sandbahn ist am angenehmsten zu fahren, aber Hertingen ging auch, weil die Bahn gut präpariert war. Es gab wenige Löcher und sie war relativ hart. Außen gab es zwar auch eine griffige Linie, aber nicht so, dass sie nicht fahrbar war. Im Gegensatz zu Werlte war das alles sehr glatt.

Warum bist du die Langbahn-DM in Hertingen nicht mitgefahren?

Ich wusste zu Beginn der Saison nicht, wie es dieses Jahr mit der Langbahn aussieht und habe mich nicht für die SBM eingeschrieben. Das wäre ja die Voraussetzung für die DM-Teilnahme gewesen.

Nachdem ein Teil des Felds aus B-Lizenz-Fahrern bestand, hätte es sicher eine Möglichkeit gegeben?

Ja, wahrscheinlich hätte ich reagieren können. Es gab keinen Grund, weshalb ich keine DM fuhr.

Warum hast du dich nicht für die SBM eingeschrieben?

Darüber habe ich gar nicht nachgedacht und mich auch nicht gekümmert. Eigentlich wollte ich gar nicht in Hertingen fahren, sondern ein offenes Rennen in Italien. Hertingen hat sich kurzfristig ergeben, weil das mit Italien nichts wurde und sich Enrico Jansochka verletzte.

An der Langbahn-Weltmeisterschaft hast du kein Interesse?

Ich würde nicht sagen, dass ich kein Interesse habe. Um dort vom Niveau dabei zu sein, muss ich aber noch einen großen Schritt nach vorne machen – fahrerisch und vom Equipment.

Was für Material fährst du?

Ich fahre mit meinen Speedway-Motoren, die Motorräder bekomme ich von Alfred Behringer gestellt, von BAB Racing. Die Fahrgestelle sind von Jawa.

Ich habe mit der Langbahn nur begonnen, weil ich die Möglichkeit bekam einzusteigen, ohne dass ich mir einen Rennstall von null aufbauen musste. Dafür bedanke ich mich BAB recht herzlich.

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