Marcel Dachs klagt: «Bekomme keine Startverträge»

Von Ivo Schützbach
Marcel Dachs

Marcel Dachs

Piloten und Langbahnrennen werden im deutschen Bahnsport immer weniger. Gäbe es nicht Enthusiasten wie Marcel Dachs, die mit viel Hingabe und Einsatz Rennen fahren, würde es noch düsterer aussehen.

Fans und Medien gleichermaßen beklagen den Qualitätsrückgang im deutschen Bahnsport. Vorbei sind die Zeiten, als die Top-12 der Deutschen Langbahn-Meisterschaft auch in der Weltmeisterschaft Spitzenresultate einfahren konnten.

Trotz dieser Tatsache sollte man weniger erfolgreichen Fahrern nicht ihre Berechtigung absprechen. Wie interessant wären Läufe, in denen ein Erik Riss, Michael Härtel oder Martin Smolinski alleine im Kreis fährt? Es braucht auch die zweite und dritte Garnitur, die uns vielleicht mit weniger Können, aber ebenso großem Einsatzwillen und Enthusiasmus unterhält.

Marcel Dachs ist einer, der sein Leistungsvermögen genau einschätzen kann, der Schwabe lügt sich nicht in die eigene Tasche. Mit Rang 5 bei der Deutschen Meisterschaft in Hertingen fuhr der 29-Jährige sein bestes DM-Ergebnis ein, SPEEDWEEK.com traf sich mit ihm zum Interview.

Marcel, auf wie viele Langbahnrennen kommst du dieses Jahr?

Auf zehn – viel zu wenig.

Lohnt sich der Aufwand? Der Aufwand ist ja gleich, ob du fünf oder 30 Rennen fährst.

Wie soll ich das sagen? Ich kriege ja keine Startverträge, darf nirgends fahren. Im Norden durfte ich nur in Osnabrück fahren.

Platz 5 in der Deutschen Meisterschaft ist doch eine gute Empfehlung?

Ich hoffe es. Ich würde gerne in Norddeutschland fahren.

Mit nur zehn Rennen im Jahr wirst du beim Material auch nicht grenzenlos investieren?

Ich habe mein Material, das ist top. Ich habe alles von Robert Barth, das ist einwandfrei. Mir hätte nichts Besseres passieren können, als bei ihm zu landen.

Du hast noch nie darüber nachgedacht, ob du das Geld und die Zeit, die du in das Hobby Bahnsport steckst, auch anders verwenden könntest?

Klar, überlegen tut man immer. Aber ich bin infiziert, ich fahre, seit ich fünf bin. Es ist schwer aufzuhören, auch wenn man sieht, dass es sich nicht rentiert – rein finanziell. Aber es macht trotzdem Spaß – das ist halt ein teures Hobby.

Dass du nicht Welt- oder Europameister wirst, ist dir sicher bewusst. Du fährst, weil du ein Racer bist?

Genau, weil es mir Spaß macht. Ich kämpfe und gebe nicht auf, das ist mir wichtig.

Vor zwei Jahren war ich mal so weit, dass ich mich zu sehr unter Druck gesetzt habe, weil ich mir immer gesagt habe, dass ich muss. Dann hat es nicht mehr funktioniert. Ich habe schon Ehrgeiz und will das Beste erreichen, ich gehe es jetzt aber lockerer an.

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