Champions 2019: Das erfolgreiche KTM-Duo im Porträt

Von Martina Müller
Eike Angermayr (li.) und Mads Siljehaug sind die Meister der ADAC GT4 Germany

Eike Angermayr (li.) und Mads Siljehaug sind die Meister der ADAC GT4 Germany

Mads Siljehaug und Eike Angermayr sind die ersten Champions der ADAC GT4 Germany. Das KTM-Duo bot eine souveräne Leistung und setzte sich beim Finale auf dem Sachsenring die Krone auf. So ticken die neuen Meister.

Mads Siljehaug und Eike Angermayr vom Team Felbermayr-Reiter sind die Premieren-Meister der ADAC GT4 Germany. In einem spannenden Finale sicherte sich das norwegisch/österreichische Duo mit dem KTM X-Bow GT4 durch einen siebten Platz im Sonntagsrennen auf dem Sachsenring den Titel in der Fahrerwertung. «Es ist einfach unglaublich schön, die Meisterschaft eingefahren zu haben. Denn die Chancen waren bei der Anreise an den Sachsenring eher gering», meinte Teamchef Hans Reiter. «Beide Piloten haben einen ganz unterschiedlichen Charakter. Mads ist der emotionale Draufgängertyp; Eike hingegen eher der nachdenkliche Professor. Doch die Mischung aus wild und überlegt, war im Verlauf der Saison vielleicht gerade der Schlüssel für den Erfolg.»

Siljehaug und Angermayr befanden sich die gesamte Saison über immer in der Spitzengruppe der Meisterschaftstabelle. Bereits am ersten Rennwochenende in Oschersleben konnte mit Platz zwei im Sonntagsrennen das erste Podium eingefahren werden. Ein weiterer Saisonhöhepunkt war der Auftritt im niederländischen Zandvoort, als nach Platz zwei in Lauf 1 sonntags der erste Saisonsieg gefeiert werden konnte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass das KTM-Duo zu den ganz großen Favoriten im Titelkampf der ADAC GT4 Germany zählen würde. Zum Finale auf dem Sachsenring reisten Siljehaug und Angermayr mit 18 Punkten Rückstand als Zweitplatzierte in der Meisterschaftstabelle an. Doch mit einem Laufsieg am Samstag und einem siebten Platz sonntags rissen die neuen Meister das Ruder im Titelkampf nochmals um.

Eike Angermayr hat einen ungewöhnlichen Karriereweg hinter sich. «Zum Motorsport bin ich durch meinen Vater gekommen. Er begann 2010 im KTM-Markenpokal - der sogenannten X-Bow Battle. Damals hatte ich ihn immer begleitet. Im gleichen Jahr bekam ich ein Kart, bin damit aber nur zum Spaß gefahren. 2015 startete ich dann erstmals selbst in der X-Bow Battle. In meinem ersten Rennen verlor ich auf der Kurzanbindung des Nürburgrings circa zehn Sekunden auf Reinhard Kofler. Doch dann ging es steil bergauf», blickt der heute 20-Jährige schmunzelnd zurück.

2016 saß Angermayr erstmals in der geschlossenen GT4-Variante des X-Bow, die von KTM und Reiter gemeinsam entwickelt wurde. Ein Fahrzeug, das Angermayr auf Anhieb überzeugte. 2017 folgte gleich der Meistertitel im KTM-Markenpokal und der erste Laufsieg in der GT4-Europameisterschaft. Nach einer eher durchwachsenen Saison 2018 stand für 2019 der Wechsel in die neugeschaffene ADAC GT4 Germany an. Mit dem jetzt eingefahrenen Titel ist dem Österreicher nun der Durchbruch gelungen.

«Das ist mit Abstand der größte Triumph meiner Karriere», erklärt Angermayr, der privat gerne ins Fitnessstudio geht. «Tatsächlich war ich mit meiner persönlichen Performance in manchen Rennen nicht zufrieden. Was uns den Meistertitel eingebracht hat, war zu großen Teilen sicherlich auch unsere konstante Arbeit als Team. Am liebsten würde ich in derselben Fahrerpaarung den Meistertitel verteidigen.»

Sein Teamkollege Mads Siljehaug hatte sich bereits im Alter von vier Jahren mit dem Rennsport-Virus infiziert. Zunächst saß er jedoch auf zwei Rädern und betrieb sechs Jahre lang Motocross. «Nach einem Unfall hatte ich jedoch den Spaß daran verloren und wechselte in den Kartsport», erzählt der Norweger, der aus der ehemaligen Olympiastadt Lillehammer stammt und als Kind auch fünf Jahre lang Skispringen probierte. 2012 stieg Siljehaug in eine norwegische Formel-Rennserie ein und gewann sofort das Landesfinale. In der ersten vollen Saison 2013 sicherte sich Siljehaug dann gleich die skandinavische und die norwegische Meisterschaft und gewann erneut das Landesfinale in seiner Heimat.

Um Geld für weitere internationale Auftritte zu sparen, legte Siljehaug 2014 und 2015 eine motorsportliche Pause ein. 2016 nahm er an einem Nachwuchsprogramm von Reiter Engineering teil und und startete in der europäischen GT4-Serie. 2017 gewann Siljehaug schließlich das 'Young Stars' genannte Reiter-Programm und sicherte sich dadurch eine Saison in einem von Reiter entwickelten GT3-Lamborghini auf europäischer Bühne.

2018 zog Siljehaug schließlich an den Reiter-Teamsitz nach Kirchanschöring. «Ich wohne keine 15 Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt», lacht er. «Somit habe ich auch auch viel Entwicklungsarbeit an der 2018er Spezifikation des X-Bow GT4 durchgeführt.» Für 2019 unterschrieb Siljehaug einen Fünfjahresvertrag bei Reiter und feiert mit dem Titel der ADAC GT4 Germany den nächsten großen Erfolg. «In der ADAC GT4 Germany sind die Rennen einfach nur Klasse. Mit unserem Team fühlen wir uns hier richtig wohl. Ich würde es lieben, im nächsten Jahr wieder in der ADAC GT4 Germany zu fahren. Es ist die beste Serie, in der ich jemals gefahren bin.»

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