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Pirelli lässt für IDM-Piloten 80.000 Euro springen

Von Esther Babel
Seit dieser IDM-Saison ist Pirelli Alleinausrüster für die Klassen Superbike, Supersport 600 und Supersport 300. Dazu legt der Reifenhersteller ein finanzkräftiges Nachwuchsprogramm auf.

Im März einigten sich Reifenhersteller Pirelli und der IDM-Promoter auf eine zweijährige Zusammenarbeit. Damit werden alle Fahrer der IDM-Soloklassen mit dem identischen Material an den Start gehen. Nach dem IDM-Auftakt in Oschersleben haben die Macher auch große Pläne für die Zukunft.

SPEEDWEEK.com: Wie sieht eure Bilanz nach dem ersten IDM-Wochenende aus? Ihr wusstet ja schon vorher, dass ihr gewinnt?

Pirelli: Nach dem Saison-Auftakt in Oschersleben konnten wir eine positive Bilanz ziehen. Sowohl was die Performance unserer Produkte betrifft, als auch die organisatorische Abwicklung vor Ort bei uns am Servicetruck.
Dass Teams und Fahrer wie z.B. das Team Wilbers oder Kevin Wahr, die im Vorjahr noch auf anderen Reifenmarken unterwegs und jetzt mit Pirelli sofort siegfähig waren, freut uns natürlich sehr.

Was bringt ein Single Brand aus Sicht der Vermarktung?

Wir haben für die IDM in allen Klassen ein Nachwuchsförderkonzept auf die Beine gestellt, damit wollen wir junge Talente auf ihrem Weg zu einer internationalen Karriere unterstützen. Dieses Konzept funktioniert deshalb, da wir in beiden Serien, also der IDM und der WSBK, exklusiver Reifenpartner sind.
Ein weiterer Grund ist natürlich, dass die IDM die höchste deutsche Motorrad-Rennserie im Straßenrennsport ist. Gemeinsam mit den neuen Promotern möchten wir aktiv an der Weiterentwicklung der Serie mitarbeiten, das Nachwuchsförderkonzept ist ein erster richtiger Schritt, um die IDM noch attraktiver für den Nachwuchs und den Motorrad-Rennsport in Deutschland zu machen.

Wie werden die Reifen an der Rennstrecke denn verteilt? Manche Skeptiker hatten ja schon eine Art Verlosung vorgeschlagen, um den Verdacht irgendwelcher Bevorzugung auszuräumen.

Wie in anderen Serien werden die Reifen auch in der IDM durch uns direkt vor Ort ausgegeben. Eine Bevorzugung irgendwelcher Teams oder Fahrer macht keinen Sinn, im Gegenteil, als exklusiver Reifenpartner wollen wir eine Chancengleichheit herstellen.

Gibt es mit den Top-Teams aus der Vergangenheit noch gesonderte Abmachungen? Nicht beim Material, aber manche waren doch auch beim Sponsoring gut dabei. Das Geld fehlt denen ja jetzt.

Wir haben mit keinem Team eine Abmachung. Auch in den letzten Jahren haben wir nie den Ansatz verfolgt, Teams mit Geldbeträgen zu unterstützen, unser Konzept war immer leistungsbezogen.

Wie ist das jetzt mit der Weiterentwicklung? Während eines IDM-Wochenendes kann man ja jetzt nichts Neues und Exklusives mehr probieren.

Größtenteils verwenden wir wie in den letzten Jahren Standardreifen, die auch jeder Amateur- oder Hobbyracer käuflich erwerben kann. Zusätzlich bringen wir in der IDM immer noch eine weitere Spezifikation mit. Unser Anliegen ist es, die Rundenzeiten in der IDM auf höchstem Niveau zu halten, deshalb fließt generell viel Know-How aus der WSBK in unsere Reifenentwicklung und damit auch in die Reifen der IDM.

Ihr habt eine Nachwuchsförderung für den Aufstieg in höhere Klassen ausgelobt. Was kann euch der Spaß maximal kosten?

Insgesamt investieren wir in das Nachwuchsförderkonzept über 80.000 Euro. Das gesamte Konzept beinhaltet sowohl eine Unterstützung beim Aufstieg in die nächsthöhere IDM-Klasse, als auch die Unterstützung beim Einstieg in die WSBK.

Warum hat es so lange gedauert, bis der Deal mit dem Promoter klar war? Mit etwas mehr Vorlauf für die Teams wäre der Übergang doch sicherlich geschmeidiger verlaufen.

Die Rollen für die IDM standen erst recht spät fest und alle Beteiligten hätten sich sicher mehr Vorlauf gewünscht. Außerdem ist das Vertragswerk zwischen uns und der Motor Presse Stuttgart als Promoter der IDM recht umfangreich. Um das sauber aufzusetzen braucht es einfach Zeit. Für uns zählt das Ergebnis: Die IDM ist mit fairem und spannendem Motorradsport auf einem guten Weg, nicht zuletzt dank unserer Partnerschaft.

Gibt es während des Trainings und der Rennen irgendwelche Kontrollen, ob auch die richtigen Reifen drauf sind und nicht irgendwelche, die irgendwo vom LKW gefallen sind?

Jeder Reifen wird an unserem Servicetruck bei der Montage mit einer speziellen Vulkanette versehen. Eine Kontrolle an den Motorrädern findet bei den Trainings an der Boxeneinfahrt und nach den Rennen im Parc Fermé statt. Die Kontrollen finden durch den Promoter statt.

Welche Vorteile hat so ein Alleinausrüster für die Teilnehmer?

Als exklusiver Ausrüster können wir den Teams Chancengleichheit gewährleisten. Die Chancengleichheit beim Thema Reifen trägt sicherlich ihren Teil dazu bei, die Rennen insgesamt spannender und damit für die Zuschauer attraktiver zu machen.
Die unterschiedlichen Sieger in Oschersleben belegen diese These.

Ihr habt einen Zweijahresvertrag. Gibt es schon Pläne darüber hinaus?

Wir möchten gerne eine langfristige Partnerschaft aufbauen. Unser Anliegen ist es, gemeinsam mit dem Promoter und den anderen Partnern der IDM die Serie langfristig weiterzuentwickeln und zu fördern.

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