Bummler auf der Rennstrecke – fahrende Schikanen

Von Esther Babel
Jeder Fahrer hat es schon einmal getan. Gewartet. Auf eine freie Runde oder einen Windschatten. In der Regel passiert nichts. Manchmal aber doch. Manche fordern auch in der IDM Strafen.

In der WM wird das Rumbummeln auf der Strecke während des Trainings inzwischen bestraft. Gebummelt und gewartet wird dennoch. Auch in der IDM gibt es die eine oder andere Situation, wo Fahrer auf einen schnellen Zug oder eine freie Runde warten. Doch nach einigen Zwischenfällen beim IDM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck werden auch in der IDM Stimmen laut, dass Bummeln oder eben Nicht-Bummeln ein Thema in der Fahrerbesprechung werden sollte. Bestrafung nicht ausgeschlossen.

Der Unfall zwischen den IDM Superstock-Piloten Max Fritzsch und Pepijn Bijsterbosch in Schleiz ist nur ein Beispiel. Fritzsch und auch Superstock-1000-Cup-Gast Marc Moser waren in Schleiz auf einer langsamen Runde. Im Zeittraining kam dann plötzlich der Niederländer um’s Eck gepfiffen. Und spiesste seinen BWM-Motor mit der Fussraste von Fritzschs Kawasaki auf. Fritzsch stürzte, Bijsterbosch Motor segnete das Zeitliche. 10.000 Euro kostete der Spass und ist dennoch glimpflich abgegangen. «Die Fussraste hat sich nur wenige Zentimeter neben Pepijns Bein in den Motor gebohrt», erklärt dessen Teamchef Werner Daemen. «Ich will mir nicht vorstellen, wie das sonst noch hätte ausgehen können.»

«Bummler sind aber kein krasses Problem in der IDM», merkt der frisch gekürte Superbikemeister Markus Reiterberger an. «Es ist eher verwunderlich, wieviel freie Runden man erwischt.» «Allerdings sollte man auch in solchen Warte-Runden zügig fahren», fügt sein Chef Daemen an. «Wenn Markus eine Zeit von 1.23 fährt und ein langsamer Fahrer vielleicht eine 1.30, aus welchen Gründen auch immer, ist das auch noch okay. Gefährlich sind allerdings die Fahrer, die mit 50 km/h rumtuckern. Das kann tödlich enden und da muss auch eine Strafe her.»

Keine Bummler auf der Ideallinie

«Bummeln ist nicht so schlimm», so Reiterberger. «Allerdings sollen die dann von der Ideallinie abhauen. Auch blauen Flaggen sind wichtig und sollten beachtet werden. Leider gibt es auch da immer wieder Fahrer, die nicht aufpassen.»

«Ich warte auch schon mal», offenbart IDM Superbike-Pilot Luca Grünwald, der auch schon Erfahrungen in der Moto3-WM gesammelt hat. «Aber vor allem in Schleiz muss man extrem aufpassen. Mehr als woanders. Wäre an der Stelle, an der dieser Unfall mit Fritzsch und Bijsterbosch passiert ist, links weiter rein gemäht worden, hätte man gesehen, was vorne los ist. Vielleicht hätte Bijsterbosch dann anders agiert.»

«Neben der Strecke in Schleiz sind etwa fünf Meter gemäht», schätzt Grünwald. «Das ist meiner Meinung nach zu wenig. Da kann man nicht viel vorausschauen. In Schleiz gibt es auch Streckenabschnitte, wo man schlicht nicht langsam fahren kann, denn da ist alles Ideallinie. Und auf der Ideallinie haben Bummler nichts verloren.»

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