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Marco Nekvasil: Fehlerlose Leistung beim Comeback

Von Helmut Ohner
Im Juli 2016 zog sich Marco Nekvasil bei einem Sturz schwere Verletzungen zu. Beim Endurance-WM-Rennen in Oschersleben saß er erstmals wieder auf einem Rennmotorrad und überzeugte mit einer fehlerlosen Leistung.

Das Jahr 2016 hätte für Marco Nekvasil den Durchbruch bringen können. Im Team Van Zon-Remeha-BMW startete der junge Österreicher als einer der aussichtsreichsten Anwärter auf den Titel in der IDM Superstock 1000 in die Saison.

Doch Anfang Juli letzten Jahres stürzte er im Training zum Rennen in Zolder. Der BMW-Fahrer zog sich dabei eine Zertrümmerung des linken Schienbeinkopfes zu, die mit einer Platte und sieben Schrauben zusammengeflickt wurde. Außerdem ging das linke Wadenbein und das rechte Sprunggelenk entzwei.

Es dauerte bis Oktober bis Nekvasil wieder ohne Hilfe der Krücken gehen konnte. Ab diesem Zeitpunkt konnte sich der Niederösterreicher wieder langsam daranmachen, dem Muskelschwund entgegenzuwirken und mit seinem Physiotherapeuten arbeitete er konsequent, um die volle Beweglichkeit des Knies zurückzubekommen.

Um den Jahreswechsel fühlte sich Nekvasil wieder bereit auf ein Motorrad zu steigen, aber mangels Sponsoren fand sich niemand, der ihm einen Vertrag für 2017 anbieten wollte. «Heutzutage findet man in keiner Meisterschaft ein Team, das einem ohne entsprechende finanzielle Mitgift einen Platz geben will», erklärte Nekvasil seine ausweglose Situation.

Umso mehr freute sich der erst 20-jährige Niederösterreicher über das überraschende Angebot von Denis Hertrampf, gemeinsam mit dem Deutschen Oliver Skach und dem Australier Gareth Jones eine Ducati Panigale beim Langstrecken-Weltmeisterschaftslauf in der Motorsport Arena Oschersleben einzusetzen. «Es ist immer wieder schön zu wissen, dass es Leute gibt, die auch nach meiner schweren Verletzung an meine Fähigkeiten glauben.»

«Die ersten Runden waren gewöhnungsbedürftig. Vor allem die hohe Geschwindigkeit war nach meiner langen Rennsportabsenz ungewohnt. Nach etwa zehn Runden habe ich meine alte Sicherheit wiedergefunden und nach zwei intensiven Tagen war ich auch mit meinen Rundenzeiten zufrieden», erzählte Nekvasil im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Obwohl Skach in seinem ersten Stint zu Boden musste und das Motorrad danach zur Reparatur lange an der Box stand, gab es am Ende für den 20. Platz immerhin einen WM-Punkt. «Mit zunehmender Dauer hat sich mein linkes Bein bemerkbar gemacht. Ich kann es noch nicht voll abwinkeln. Nachdem ich meinen Fahrstil etwas angepasst habe, ging es wieder.»

Mit seiner fehlerlosen Leistung beim WM-Rennen in Oschersleben – Nekvasil war im Training deutlich schneller als seine Teamkollegen – hat er gezeigt, dass er in der langen Zeit seiner Rekonvaleszenz nichts an Schnelligkeit verloren hat. Der junge Österreicher hätte auf alle Fälle eine weitere Chance verdient.

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