Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Lukas Trautmann: FIM will psychologisches Gutachten

Von Ivo Schützbach
Lukas Trautmann – ein großes Talent

Lukas Trautmann – ein großes Talent

Viel Rätselraten gab es nach der Verkündung des Motorrad-Weltverbands FIM, dass Lukas Trautmann gesperrt wurde. Das österreichische Talent hat nach Ansicht einiger Ärzte tiefgreifende Probleme.

Vor wenigen Tagen wurden nationale Föderationen und Veranstalter vom österreichischen Verband davon in Kenntnis gesetzt, dass nach Mitteilung des Motorrad-Weltverbands FIM vom 10. Juli 2017 der Fahrer Lukas Trautmann bis auf weiteres für alle nationalen und internationalen Wettbewerbe suspendiert ist. Gründe wurden keine genannt.

SPEEDWEEK.com fand heraus, dass der Lizenzentzug auf die Ereignisse während des Acht-Stunden-Rennens in Oschersleben letzten Mai zurückgeht.

Bereits im Training erwies sich Trautmann als wenig sattelfest, er landete im Qualifying in der Einführungsrunde im Kiesbett. Im Rennen verabschiedete sich der 21-Jährige bereits nach wenigen Runden mit einem furchterregenden Sturz. Anstatt sich bei der Mannschaft seines Teams LRP Poland BMW zu entschuldigen, lachte er die Mechaniker aus und zeigte ihnen vor laufender Kamera den ausgestreckten Mittelfinger. Hätten nicht umsichtige Teammitglieder geschlichtet, wäre es zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen.

Der Rennleitung blieb der Vorfall nicht verborgen, nach mehrstündigen Besprechungen entschied sie gemeinsam mit dem Rennarzt, Trautmann die Lizenz zu entziehen. Die Offiziellen sind der Meinung, dass er sich mental nicht in der Verfassung befindet, Rennen zu bestreiten. Auch wurde damals ein Drogentest gemacht, dessen Ergebnis aber noch nicht vorliegt.

Trautmann ist das größte österreichische Talent seit Jahren, als einzigem Fahrer in der 40-jährigen Geschichte des Yamaha R6 Dunlop Cups gelang es ihm, alle Läufe zu gewinnen. 2016 gewann er zudem den FIM Endurance World Cup und beendete die IDM Superbike auf Gesamtrang 4. Auch in der Superstock-1000-EM hinterließ er als Gaststarter 2015 einen hervorragenden Eindruck.

Aus seinem Umfeld ist zu hören, dass Trautmann unter anderem aus dem Tritt geriet, weil sein Vater derzeit eine Haftstrafe verbüßt. Wie mehrere österreichische Tageszeitungen übereinstimmend berichteten, wurde dieser wegen Mitgliedschaft in einer Reichbürgergruppe, der Fälschung von Kfz-Kennzeichen und Versicherungsbetrugs verurteilt.

Um seine Lizenz von der FIM zurück zu bekommen, muss Lukas Trautmann ein psychologisches Gutachten eines Arztes vorlegen, der ihm attestiert, dass er für Motorradrennen mental fit ist.

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