Janusch Prokop (Suzuki): «Reiterberger ist WM-Niveau»

Von Esther Babel
Nach seinem Umstieg von der Kawasaki ZX6R auf eine Suzuki GSX R 1000 sind die IDM-Rennen auf dem Lausitzring erst sein zweites Wochenende auf einem Superbike. Vor allem das Gewicht gilt es zu bewältigen.

Für Janusch Prokop ist das Großereignis auf dem Lausitzring, wo das zweite Mal nach 2016 die Piloten der Superbike-WM auf die Fahrer der IDM Superbike treffen, gerade mal das zweite Rennen überhaupt, dass er nach seinem Umstieg in die höchste IDM-Klasse mit seiner Suzuki GSX R 1000 vom Team Alber-Bischoff bestreitet. Nach dem er ein wenig holprig in die IDM Supersport gestartet war und sich zwischendurch noch bei einem Arbeitsunfall an der Hand verletzte, sah er seinen Chance, im Titelkampf mitzumischen deutlich schwinden.

Da eröffnete sich ihm die Möglichkeit, die Suzuki GSX R 1000 im Team Alber-Bischoff vom Ungar Richard Bódis zu übernehmen, der sich nach einem Unfall aus der IDM zurückgezogen hatte. «Ich hatte den Umstieg für die Saison 2018 geplant», erklärt Prokop. «In der Supersport-Klasse ist es schwer, voranzukommen. Bestes Beispiel ist Bryan Schouten. Er hatte 2016 den IDM-Titel geholt und war danach arbeitslos. Ich hätte die restliche Saison 2017 nur noch auf Einzelergebnisse fahren können.»

Mit den IDM-Rennen in Assen und auf dem Lausitzring innerhalb einer Woche lernt er sein neues Motorrad gleich richtig kennen. «Alle mit denen ich vorher, ich bin ja noch nie ein Superbike gefahren, geredet habe, meinten, so ein Motorrad schiebt richtig nach vorne. Ich spüre dagegen das Mehr beim Gewicht extrem. Ebenso das Bremsen. Man muss ausserdem das Gewicht stark nach vorne bringen. Vor dem Gasgeben muss man das Motorrad wirklich kerzengerade aufrichten. Da falle ich immer noch in den alten Supersport-Trott und fange schon in Schräglage an, zu bremsen. Dann kommt sofort das Hinterrad.»

Doch trotz aller Warnungen im Vorfeld bezeichnet Prokop den Umstieg als nicht so schlimm wie gedacht. «In Assen bin ich halt mit Null Kilometer Erfahrung losgefahren», erzählt er, «und dann das schlechte Wetter. Es ist genug übrig geblieben, was wir noch ausprobieren wollen. Meine Ausdauer passt, ein paar Muckis muss ich mir noch antrainieren, denn die Kräfte die da wirken sind schon enorm. Das Mehrgewicht von 25 Kilogramm muss man bewältigen. Vor allem das Umlegen bei vielleicht 200 km/h ist richtig schwer. Da braucht man Kraft und ich bin ja eher der Strich in der Landschaft.»

IDM plus WM – Prokop bleibt entspannt

Das Wochenende auf dem Lausitzring geht Prokop entspannt an. «Meine Mechaniker wissen, wo es da lang geht», ist er sich sicher. «Und so groß ist mein Speed noch nicht, dass es da auf die allerletzten Millimeter bei der Abstimmung ankommt. Es erwartet ja jetzt auch keiner so wirklich was von mir.»

Wie alle anderen Piloten aus der IDM Superbike treibt auch ihn die Frage nach den schnellen Rundenzeiten von IDM-Leader Markus Reiterberger an. «Wo und wie gibt der soviel Gas?», so die Frage. «Sicherlich ist die BMW gut entwickelt und auch Teamchef Werner Daemen weiß sicher genau, was er da tut. Wir mit der neuen Suzuki sind ja quasi mit einem normalen Straßenmotorrad unterwegs, Kitteile wie eine Elektronik gibt es noch nicht. Mein Massstab ist eher mit Danny de Boer auf Platz 2 unterwegs. Reiterberger fährt auf WM-Niveau.»

Freunde werden aus Prokop und dem Lausitzring keine mehr. «Ich werde ihn 2018 im Kalender nicht wirklich vermissen», offenbart er. «Ich war da nie so schlecht. Also keine Ahnung, woran es liegt. Ein Platz unter den ersten 20 wäre für mein zweites IDM-Wochenende schon super. In Hockenheim sollte das drin sein.»

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