Werner Daemen: «Vielleicht die deutsche Schwäche»

Von Ivo Schützbach
Teamchef Werner Daemen (li.) mit dem Deutschen Meister Markus Reiterberger

Teamchef Werner Daemen (li.) mit dem Deutschen Meister Markus Reiterberger

Wir schreiben den 15. Dezember 2017 und noch kein Team weiß, ob es 2018 eine IDM geben und wie diese aussehen wird. BMW-Teamchef Werner Daemen verriet, welche Schwierigkeiten das verursacht.

Fahrer, Teams und Veranstalter rechnen täglich mit einer Entscheidung, wie es mit der IDM weitergeht. «Wir haben alle Streckenoptionen zusammengetragen, aktuell prüft unsere Geschäftsführung das neue IDM-Geschäftsmodell», teilte Matthias Schröter vom sportlichen Ausrichter SPEEDWEEK.com vor wenigen Tagen auf Anfrage mit.

Ohne Klarheit für 2018 können die Teams nicht planen. «Ich habe für die IDM noch keinen Fahrer unter Vertrag», sagte Van Zon Remeha BMW-Teamchef Werner Daemen, der nächstes Jahr außerdem den Deutschen Meister Markus Reiterberger und Jan Bühn in der Superstock-1000-EM an den Start schicken wird. «Ich wollte keine Vorverträge mit wenn und vielleicht machen. Ich bin mit verschiedenen Fahrern im Gespräch, im Kopf habe ich alles zusammen. Es gibt viele interessierte Fahrer, aber ich warte ab, bis eine Entscheidung fällt. Ich möchte zwei Fahrer, vielleicht einen dritten.»

Dass er seinen Partnern am 15. Dezember noch immer keine verbindliche Auskunft bezüglich 2018 geben kann, ist für Daemen nur bedingt ein Problem: «Meine Sponsoren machen weiter, für Van Zon oder alpha Racing macht das nichts aus, wir fahren auch Superstock-EM. Aber Teams, die nur IDM fahren, die haben ein richtiges Problem. Wir haben auch ein Problem, aber das ist kleiner. Ich könnte mit meinen Sponsoren auch komplett in die Stocksport-Klasse gehen.»

Weil die IDM erst im April oder Mai 2018 beginnt, ist die Planung laut Daemen ein «schwieriges aber nicht unmögliches» Unterfangen. «Teams wie MGM oder Holzhauer oder wir haben schon so lange dieselben Sponsoren, die wechseln nicht so schnell.»

Der Belgier ist wie viele andere der Überzeugung, dass die IDM eine gute Plattform darstellt. Wie es zur für alle unbefriedigenden jetzigen Situation kommen konnte, will Daemen nicht beurteilen: «Als Team waren wir dieses Jahr zufrieden. Was die Dorna in der WM macht ist nichts völlig anderes, nur haben sie viel mehr Geld, um Marketing zu betreiben. Was bei der Dorna viel besser ist, ist, dass sie immer zu denselben Zeiten fahren. Mit der IDM waren wir zum Beispiel bei der Superbike-WM auf dem Lausitzring echtes Rahmenprogramm – um 8 Uhr morgens und um 7 Uhr abends. Das fand ich nicht gut, aber die Rennen waren okay.»

«Was dieses Jahr falsch gelaufen ist, weiß ich nicht. Ich glaube, das weiß niemand wirklich. Hinter verschlossenen Türen liefen sicherlich einige Sachen, von denen wir nichts wissen. Für viele Fahrer in Holland oder Belgien ist die IDM immer noch die beste nationale Meisterschaft. Deutschland hat die schönsten Strecken der Welt. Es ist schade, dass jedes Jahr dieselben Probleme wiederkommen. Ich als belgischer Teamchef kenne keinen allgemeinen Motorsport-Bund wie den DMSB. Unser Motorsport-Bund in Belgien hat nichts mit Autorennsport zu tun, das ist vielleicht die deutsche Schwäche, dass der DMSB Autos und Motorräder vertritt.»

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