Lucy Glöckner: Harte Geduldsprobe nach Wirbelbruch

Von Esther Babel
Die IDM Superbike-Pilotin vom Team Kawasaki Schnock Motorex hatte es beim zweiten Rennen auf dem Schleizer Dreieck erwischt. Hinterher war der dritten Lendenwirbel hinüber. Lausitzring ist gestrichen.

In den letzten Wochen war mit Lucy Glöckner nicht immer gut Kirschen essen. Die Geduld der IDM- und EWC-Pilotin wurde nach ihrem Sturz auf dem Schleizer Dreieck auf eine harte Probe gestellt und wird es noch. «Eigentlich geht es ganz gut», meint sie knapp vier Wochen nach dem Bruch des dritten Lendenwirbels. «Doch mich müssen sie eben arg einbremsen.»

Eingebremst wurde Glöckner auch von ihrem behandelnden Arzt, der ihr von einer Teilnahme am Lausitzring dringend abgeraten hat. Denn es muss nicht zwingend ein Sturz sein, der die Gesundheit der Kawasaki-Pilotin gefährdet. Folgeschäden drohen. «Da reicht schon ein abgefangener Highsider», weiß auch Glöckner. «Das ist ja da sowas wie eine Sollbruchstelle. Ich spüre die Stelle ja auch, je nach dem wie ich mich bewege. Ich soll nicht soviel sitzen und darf keinen Sport machen. Gehen, stehen, liegen. Das ist genehmigt. Aber ich darf einfach nichts aus dem Rücken raus machen. Das fängt beim Schuhe binden an. Laufen soll ich komplett aufrecht, das fällt mir schwer.»

Der Arzt hatte Glöckner auch die Möglichkeit zum Tragen eines unterstützenden Korsetts eröffnet. «Aber er meinte auch», so Glöckner, «als Sportler sei man zäh, es ging auch ohne. Ich muss halt die Zähne zusammenbeissen. Aber mit Korsett schwächt man eben auch noch die Muskulatur. Wenigstens ist es der dritte Lendenwirbel, denn der ist noch am ungefährlichsten.» Großer Profiteur der Verletzungspause ist Glöckners Hund, denn der wird derzeit permanent Gassi geführt. Spazieren gehen ist eine der wenigen Dinge, die Glöckner ohne Einschränkungen tun darf.

Auch mit der Laune geht es aufwärts. «Ja ich war schon arg grantig in den ersten Wochen», gibt sie zu. «Der Sturz in Schleiz ist für mich abgehakt. Die Wiese war schuld. Erst kam ich auf den Schotter und danach kam eben die Wiese, das war mein Verhängnis. Es war einfach eine blöde Stelle und das kann passieren. Es ändert nichts daran, dass Schleiz meine Lieblingsstrecke ist.»

Auf dem Lausitzring wird der Tscheche Jan Halbich die Kawasaki ZX10R von Glöckner übernehmen. Sie selbst hat sich statt für den IDM-Besuch jetzt spontan von ihren Freunden zu einem Trip an den Gardasee überreden lassen. Reichlich Pausen sind bei der Fahrt eingeplant und Glöckner kann sich im Auto ausstrecken. Wenn der Spaß des Gardasee-Wochenendes abgeklungen ist, stehen einige Entscheidungen für Glöckner auf dem Zettel.

«Es stehen ja noch die IDM-Rennen in Assen und Hockenheim an und direkt nach Assen der Langstrecken-WM-Lauf», zählt Glöckner auf. «Ich muss mich entscheiden, ob ich fahre. Der Arzt hält es für eine ziemlich blöde Idee. Zu den Teams halte ich natürlich Kontakt und nach dem nächsten Röntgen werde ich sehen, wie es um die Verletzung steht.»

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