Danny de Boer: Kawasaki-Überstunden zahlen sich aus

Von Esther Babel
Ein achter und ein zehnter Platz waren die Ausbeute des Niederländers vom Team Weber Kawasaki. Chef Emil Weber ist voll des Lobes und genehmigt auch Überstunden von Kurt Stückle. Assen kommt als nächstes.

Die Wege des Franzosen Mathieu Gines und des Kawasaki-Teams aus der Schweiz hatten sich getrennt. Gines konnte der Langstrecken-Weltmeisterschaft nicht widerstehen und Weber will sich mit einem Fahrer nach dem Wechsel von der Supersport- in die Superbike-Klasse 2018 zuverlässig auf den Einsatz in der IDM konzentrieren. Daher wurde für die letzten drei Veranstaltungen ein Deal mit dem Niederländer Danny de Boer geschlossen.

Mit Techniker Kurt Stückle kommuniziert de Boer nach langen Jahren als IDM-Pilot inzwischen auf Deutsch. «Interviews gebe ich aber immer noch lieber in English», gibt er zu. «Seit der IDM in Oschersleben Ende April bin ich zwar keine Rennen mehr gefahren, aber war privat trotzdem auf der Rennstrecke unterwegs.» Sowohl Weber als auch de Boer war vor dem IDM-Event auf dem Lausitzring klar, dass viel Arbeit auf sie warten würde. Zeit für ausgiebige Tests war im Vorfeld keine gewesen. «Die Kawasaki ist ein gutes Bike», ist de Boer überzeugt. «Wir müssen eben einfach an einem vernünftigen Set-up arbeiten.»

«Was für mich wichtig ist», verrät der Niederländer, «das Team ist sehr motiviert und die Atmosphäre ist super. Den fehlenden Grip am Hinterrad findet man jetzt nicht mal eben so, dafür brauchen wir Kilometer. Dann kommen auch die Ergebnisse. Vielleicht nicht sofort, aber in Assen und Hockenheim wird was klappen.» Für de Boer klappte es bereits im ersten Qualifikationstraining, wo er bei feuchten und damit schwierigen Bedingungen gleich in der Spitzengruppe mitmischte. Im trockenen Abschlusstraining wurde es dann ein guter achter Platz. «Es ist einfach gut, wieder zurück zu sein», meinte er anschließend. «Klar war es jetzt schwierig, unser Basis-Set-up war einfach noch nicht so wie es sein sollte. Aber das Team gibt wirklich 100 Prozent und wir hatten trotz vieler Arbeit auch viel Spaß. Ein guter Start in unsere Zusammenarbeit.»

Ein guter Start gelang dem Niederländer auch ins erste Rennen, wo er sich über die gesamte Distanz in einer wilden Gruppe wiederfand, die verbissen um die Plätze 6 bis 12 kämpften und de Boer mitten drin. Auch durch die fehlenden Rennkilometer der letzten Monate liess sich de Boer nicht aus der Ruhe bringen und eroberte am Ende den zehnten Platz. Im zweiten Lauf packte de Boer noch einen drauf, zwängte sich in der Schlussphase an Dominic Schmitter vorbei, hielt den drängelnden Jan Mohr auf Abstand und brauste als Achter über den Zielstrich. Teamchef Emil Weber war anschließend voll des Lobes über seinen neuen Schützling.

«Also ich bin sehr zufrieden», meinte der Chef nach dem Rennen, «und Danny hoffentlich auch. Zu Beginn war unser Ziel die Top-Acht und da sind wir schon. Ich kannte Danny vorher nicht, aber ich muss sagen, er ist ein super Typ und ein echt lieber Kerl. Und ein guter Rennfahrer, was man ihm verspricht, das will er dann auch haben. Er kam in unser Team, musste bei Null anfangen und alles hat sich super entwickelt.» Vor allem Kurt Stückle musste ordentlich ran, um die Aussagen von de Boer in das Motorrad einfließen zu lassen. Da konnte es auch schon mal später werden, so dass der IDM-Superbikepilot besorgt beim Chef durchklingelte, um nachzufragen, ob das auch in Ordnung gehe.

«Danny ist der absolute Teamplayer», so Weber. «Wir sind mit ihm und dem Ergebnis sehr zufrieden. Er nimmt sich viel Zeit, auch für die Mechaniker. Wir gehen gemeinsam zum Abendessen und am Morgen ist er einer der Ersten in der Box. Klar wären wir im Rennen auch gerne vor Kawasaki-Konkurrent Jan Halbich gewesen, aber die Zeitunterschiede waren jetzt unwesentlich. Wir haben ja das gleiche Material und da steckt noch viel Potential drin. Für mich als Teamchef ist es wichtig, dass es auch mit den Leuten passt und jeder mit jedem respektvoll umgeht. Klar fehlen uns Tests und Rennkilometer, aber nach dem Lausitzring sind wir einen großen Schritt weiter.»

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