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Danny de Boer (Kawasaki): Fettes Lob vom Chef

Von Esther Babel
Das Ergebnis, das der IDM Superbike-Pilot bei den Rennen in Assen abgeliefert hatte, war mit einem Punkt überschaubar. Doch der Niederländer war unschuldig. Emil Weber würde seinen Fahrer gerne behalten.

Heimrennen war für das Team Kawasaki Weber Motos Racing um Teamchef Emil Weber am vergangenen Wochenende angesagt. Das Team aus der Schweiz hatte sich nach der Trennung vom Franzosen Mathieu Gines mit IDM Superbike-Pilot Danny de Boer geeinigt, seines Zeichens Niederländer. Somit hatten sich Team und Fahrer besonders viel vorgenommen für ihre noch frische Zusammenarbeit.

«Ich hab’s gerade mal 50 Kilometer bis zur Rennstrecke», verriet der Kawasaki-Pilot kurz vor Arbeitsbeginn. «Und ja, ich kenne die Strecke sehr gut. Aber ob das unbedingt ein Vorteil ist? Ich glaube nicht allzu viel. Auf keinen Fall einen entscheidenden. Die anderen Fahrer sind ja in den letzten Jahren auch oft hier gewesen. Für mich ist das Rennen direkt vor meiner Haustür natürlich noch ein extra Motivationsschub und es kommen viele Leute. Hoffentlich hält das Wetter, aber in Assen weiß man nie.»

Schon am Freitag sollte sich das Wetter von seiner wechselhaften Seite zeigen. Nur eines der drei Freien Trainings fand auf trockener Strecke statt und war dementsprechend aussagekräftig. «Ich hatte ehrlich drauf gehofft, dass es trocken bleibt», so de Boer, «den wir hatten viel Arbeit auf dem Plan. Wir hatten auch beide Motorräder auf dem gleichen Stand und ich hatte mir in Sachen Fahrwerk bei Hersteller K-Tech noch ein paar Infos geholt, die wir probieren wollten.» Doch für de Boer und seinen Techniker Kurt Stückle sollte es noch ganz dicke kommen.

Trockene Strecke und kein Regen in Sicht. So sahen die Bedingungen zum ersten Qualifying aus. Doch de Boer kam nur einen Sektor weit. Dann hatte sich der Motor seiner Kawasaki verabschiedet, nichts ging mehr. Zurück in der Box legte die Mannschaft gleich los. Für das erste Zeittraining war nichts mehr zu retten. Dafür lief das zweite reibungslos. Mehr noch. De Boer schaffte mit seiner Zeit von 1.40,495 den fünften Platz und damit den Sprung in die zweite Startreihe. Die Freude war entsprechend. Die beste Startposition des Teams und auch für den Hersteller in der Saison 2018. Und mit einem Rückstand von gerade mal 0,600 Sekunden auf die Pole-Position durften sich die Fans auf zwei spannende Rennen freuen.

Doch es kam anders als geplant. Nach einem guten Start ins erste Rennen, bei dem de Boer fleissig in der Verfolgergruppe im Kampf um Platz 3 mitmischte, ging es im Rennvelauf mit den Zeiten in den Keller und von den Platzierungen abwärts. Auf Rang 15 rettete er sich ins Ziel. «Im Training ist Danny super Zeiten gefahren», erklärt Teamchef Emil Weber. «Ein toller Erfolg, der uns gezeigt hat, dass wir mit dem Motorrad und dem Fahrer auf dem richtigen Weg sind. Für das erste Rennen hatten wir noch was am Fahrwerk verstellt, danach war unsere Reifenwahl dann wohl etwas zu sportlich und zu gewagt für unser Fahrer. In den ersten fünf Runden konnte er super mithalten. Dann ist der Reifen zerschlissen. Aber er hat bis zum Schluss gebissen.»

«Im zweiten Rennen wollten wir es besser machen», versichert Weber, «und haben einen härteren Reifen gewählt. Leider haben wir dann das Fahrwerk nicht optimal hingekriegt. Danny bekam am Start noch einen Rempler ab, der ihn weit nach hinten geworfen hat. Er kam dann in die Box gefahren. Für ihn finde ich es persönlich sehr schade, dass er beim Heimrennen kein gutes Resultat zeigen konnte.»

Doch die Begeisterung für seinen neuen Fahrer ist bei Emil Weber ungebrochen, eher noch gewachsen und am liebsten würde er gleich für das kommende Jahr eine Vereinbarung mit ihm treffen. «Ich habe einfach das Gefühl», hält der Schweizer fest, «dass Danny der richtige Fahrer für uns ist. Wir als Team müssen es einfach noch besser auf die Reihe kriegen. Man merkt eben, dass uns die Testkilometer aus dem Frühjahr fehlen. Danny ist wirklich ein feiner Kerl. Ein anderer hätte vielleicht schon wieder hingeschmissen. Vom Speed her ist er für mich ganz klar einer der Schnellsten. Wenn wir als Team nächstes Jahr wieder etwas in der IDM machen, dann am liebsten mit Danny. Er passt zu uns.»

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