Philipp Gengelbach: «Strafe geht ok, die Art nicht»

Von Esther Babel
Philipp Gengelbach

Philipp Gengelbach

Der IDM Superbike Pilot hatte auf dem Lausitzring seinen zwölften Platz im zweiten Rennen abgeben müssen. Schuld waren die Bremssattelschrauben. Konkurrent bringt Kommissare auf die Spur. Ohne Protest.

Die Freude auf den IDM Lauf in Oschersleben überwiegt inzwischen bei Neu-Suzuki-Pilot Philipp Gengelbach. Nach dem Auftakt auf dem Lausitzring Mitte Mai hatte er sich ein klein wenig über seinen holprigen Saisonstart geärgert. «Mit der für uns neuen Suzuki von Motorrad-Hofmann Monsheim lief die Lernkurve das ganze Wochenende steil nach oben und gipfelte in Platz 10 in Rennen 1», berichtet er.

Das Tank-Problem tauchte da noch nicht auf. Das erste Rennen wurde auf Grund eines Motorplatzers von Yamaha-Pilot Marc Moser abgebrochen. Beim zweiten Anlauf wurde die Distanz verkürzt und Zeit genug zum Nachtanken blieb auch. In Lauf 2 war das dann allerdings nicht der Fall und auf den letzten Metern musste Gengelbach seinen elften Platz noch an Marc Neumann abgeben.

«Es passen knapp 17 Liter in die Suzuki rein», erläutert Gengelbach. «Das wird dann eben je nach Strecke am Ende knapp. Jetzt schauen wir uns mal um, wie die anderen das Problem lösen. Aber Platz 12 wäre auch noch okay gewesen.» Doch den durfte er nicht behalten.

Im Parc Fermé fielen die Bremssattelschrauben an der GSX R 1000 auf. «Der Teamchef eines Markenkollege hatte die technischen Kommissare mehrfach und vehement auf das Material unserer Bremssattelschrauben hingewiesen», schildert Gengelbach. «Wir hatten aus Unwissenheit Titanschrauben verwendet, die hatten wir halt noch. Es ging uns da rein um den Verschleiß. Beim Gewicht machte es eine Ersparnis von etwa 50 Gramm aus. Wir haben es anschließend nachgewogen. Achsen und Klemmung haben wir im Reglement dann auch gefunden. Das mit den Bremssattelschrauben war dann ziemlich versteckt.»

Auch bei der IDM schützt Unwissenheit vor Strafe nicht und Gengelbach wurde nachträglich aus der Wertung genommen. Nichts wurde es mit Platz 12. Einen Einspruch sparte sich der Suzuki-Pilot und erkannte die Strafe auch umgehend an. Die Art und Weise des Vorgehens gefiel Gengelbach und seiner Mannschaft dann weniger. «Wir unterstützen das Reglement und akzeptieren alle Folgen des Verstoßes», versichert er. «Aber wir sind enttäuscht, dass Markenkollegen ohne offiziellen Protest die Arbeit und den Erfolg unseres Teams wissentlich zunichte machen.»

«Es wurden von den technischen Kommissaren jetzt nicht bei allen die Bremssattelschrauben geprüft und wir waren dann fällig oder so», erläutert Gengelbach weiter. «Aber dass das alles ohne offiziellen Protest lief, finde ich schon ärgerlich. Wenn einen Konkurrenten etwas stört, hat er ja die Möglichkeit, gegen die Hinterlegung eines Pfands einen Protest zu machen. Das erfolgte nicht und die Kommissare haben das dann ohne offiziellen Protest des Konkurrenten geahndet.»

«Man darf die Titanschrauben aus Sicherheitsgründen nicht verwenden», weiß er inzwischen. «Titan bricht und verbiegt sich nicht. Wir haben sie inzwischen getauscht. Wir werden wegen vier Bremssattelschrauben nicht unsere Performance mit unserer Suzuki GSX-R 1000 verlieren und freuen uns deshalb schon auf die Speedweek in Oschersleben.»

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