Nürburgring im Regen und trotzdem Podium

Kolumne von Markus Reiterberger
Am vergangenen Wochenende machte die IDM auf dem Nürburgring Station. Es verging so gut wie kein Training oder Rennen ohne einen kräftigen Regenguss.

Schon seit Wochen freute ich mich auf den Nürburgring, denn dort war ich bis jetzt immer sehr erfolgreich und die Strecke gefällt mir nicht nur sehr gut, sondern sie passt auch gut zur BMW. Ich dachte mir, dass ich dort vielleicht endlich die Ducatis bezwingen könnte.

Bereits am Freitag im ersten Training konnte ich nach vier Runden schon fast Zeiten fahren, wie der bestehende Rundenrekord, 1:26:7. Doch leider hatten wir dann ein Problem mit dem Triebwerk meiner S1000RR. Meine Mechaniker konnten das Problem schnell finden und wir waren im zweiten Training wieder dabei, vielen Dank. Wir feilten an der Abstimmung der Maschine, bis ich 1:25er Rundenzeiten fahren konnte. Als Tagesschnellster mit einer 1:25:2 waren ich und besonders mein Team sehr zufrieden, wir konnten den Rundenrekord um 1,5 sec senken.

Im ersten der zwei Qualifyings am Samstag gab jeder der Superbiker alles, sogar die Qualifyer-Reifen wurden schon ausgepackt, um möglichst die beste Runde drehen zu können, denn der Wetterbericht meldetet sehr schlecht für den Nachmittag. Ich fuhr mit Rennreifen meine schnellste Runde und lag auf Platz 2, das reichte auch ganz leicht, denn man muss nur unter den ersten Neun sein, um in die Superpole zu kommen, wo dann die Startaufstellung ausgefahren wird und die vorherigen Zeiten eh nicht zählen.

Wir konzentrierten uns weiter auf die Rennabstimmung mit Rennreifen. Kurz vor der zehnminütigen Superpole begann es stark zu regnen, jeder setzte auf Regenreifen und es ging los, maximal fünf Runden für jeden Fahrer, nur nicht stürzen und möglichst schnell fahren ist nicht so einfach mit über 200 PS im Regen. Für mich lief es ganz gut, ich war lange auf Platz 2, jeder drehte seine schnellste Runde in der letzten Runde. Leider hatte ich in dieser Runde drei Rutscher, die mich dann auf Startposition 6 zurückwarfen. Ich war aber trotzdem ganz zufrieden, denn ich komme jetzt immer besser zurecht im Regen, was in meiner Vergangenheit nicht immer der Fall war. Zweite Reihe ist in Ordnung, starten kann ich ja sehr gut.

Es war ein sehr verregnetter und kalter Sonntag, wie es der Wetterbericht vorhergesagt hatte. Deshalb probierten wir schon im Warm Up die Regen-Fahrwerkskomponenten aus und dachten über die Regenreifenwahl für das Rennen nach. Bis zum ersten Rennen trocknete es tatsächlich wieder ab, doch zehn Minuten vor dem Start der Superbikes regnete es wieder. Hektik pur in der Boxengasse am Nürburgring, alle Teams wechselten wieder zurück auf Regen-Setup.

Mein Start ins erste Rennen war sehr gut, ich konnte als Erster aus der Ersten Kurve rausfahren und neben Max Neukirchner in die zweite Kurve einbiegen. Wir beide hatten gleichzeitig einen starken Rutscher, aber unabhängig voneinander, er stürzte, ich konnte das Bike wieder abfangen, aber verlor durch seinen Sturz ein paar Plätze.

Ich wollte am Spitzenpulk dranbleiben, es war aber nicht möglich. Da ich zu viele Hinterradrutscher hatte, musste ich Speed rausnehmen. Somit fuhr ich meinen Rhythmus bis zur 18. Runde durch und kam als Vierter ins Ziel. Ich bin zufrieden, es war mein bisher bestes Regenrennen. Die Punkte sind wichtig, noch dazu weil Neukirchner stürzte.

Bis zum Nachmittag trocknete die Piste komplett ab. Wir starteten alle mit Slicks und Trockenabstimmung an den Bikes. Ich konnte wieder gut starten und alle fünf Fahrer vor mir in der ersten Kurve ausbremsen. Nach zwei Runden Führungsarbeit lieferten Neukirchner und ich uns einen fairen Kampf um Platz 1, später kam noch Xavi Fores hinzu.

Nach zehn Runden begann es wieder zu regnen, jeder wusste dass der Rennabbruch kommen muss, und er kam. Auf Platz 2 liegend wurde dass Rennen abgebrochen und als Regenrennen mit verkürzter Distanz (sechs Runden) wieder gestartet. Da am Ende die Abstände der beiden Teilrennen addiert werden, wusste ich, wo ich ins Ziel kommen musste, um auf den Podium zu stehen.

Neustart im Regen: Wieder ein Spitzenstart und wieder drei Runden auf Position 1, ich hatte wieder ein paar heikle Situationen auf meinen Motorrad und fuhr das Rennen sicher zu Ende. Mit den Ziel möglichst viele Punkte mitzunehmen. Am Ende konnte ich noch Fores überholen, der ein Problem mit der Elektronik hatte und stand als Zweiter auf dem Podest.

Ein sehr schwieriges, aber schönes Wochenende ging zu Ende. Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen, besonders im Regen. Die Punkte-Tabelle ist wieder ein bisschen zusammengerückt. Weiter gehts in zwei Wochen bei den Battles of the Lowlands in Zolder und vom 18. bis 20. Juli14 auf meiner Lieblingsstrecke in Schleiz.

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