Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Wie Markus Reiterberger (BMW) Ducati schlagen will

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberg (Van Zon Remeha BMW) will in der IDM Superbike 2015 um den Titel kämpfen und bei seinen Wildcard-Einsätzen in der Superbike-WM bester BMW-Fahrer sein. Das Exklusiv-Interview Teil 2.
Wie groß ist die Enttäuschung bei dir, dass du noch mal ein Jahr IDM fahren musst?

Nicht groß, mir macht es Spaß in der IDM, ich habe ein super Team. Ich habe im Team mein eigenes Team mit meinen Mechanikern, mit meinem Vater und Wolfgang. Wir fahren auf einem hohen Niveau, ich kann mit WM-Fahrern kämpfen. Wir fuhren ähnliche Rundenzeiten wie die Evo-Superbikes aus der Weltmeisterschaft.

Was traust du dir bei deinen Wildcard-Einsätzen in der Superbike-WM zu?

Schwierig zu sagen, weil es dieses Jahr das neue Reglement gibt. Ich denke, dass es dadurch einfacher wird für uns, vorne mitzufahren. Aber ich kann nichts sagen, Top-10 in der WM wäre der Wahnsinn. Wenn uns das als Neueinsteiger gelingt, das wäre ein Traum. Ich glaube schon, dass wir da mitfahren können. Ich werde auf alle Fälle versuchen, beste BMW in der WM zu sein, das ist mein klares Ziel.

Ist es für dich in der Superbike-WM eher ein Vor- oder ein Nachteil, dass du Deutscher bist?

Wenn man es mit BMW verbindet eher ein Vorteil: Deutscher Fahrer, deutsches Motorrad, das ist eine Traumkombination. Ich hoffe, dass das in der Zukunft auch mal so wird.

Nachteil ist, dass die Deutsche Meisterschaft in der Weltmeisterschaft wenig angesehen ist, der Sprung von der IDM in die WM ist schwierig, den schafft man nur über Umwege.

Hatten für 2015 neben Remeha Van Zon BMW auch andere IDM-Teams Interesse an dir?

Es gab einige Anfragen von Topteams. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie es weitergeht. Aber ich vertraue auf Werner Daemen, dass er mich in die Weltmeisterschaft bringt und habe einen Management-Vertrag mit ihm unterschrieben. Ich schließe deswegen auch nicht aus, dass ich in der Zukunft mal wechsle. Werner schaut sich alle Teams und alle Meisterschaften an. Aber unser Wunsch ist natürlich BMW.

Was erwartest du von der neuen BMW S1000RR?

Sehr viel, die Standard-Version habe ich schon probiert und war sehr begeistert, was die Leistung anbelangt. Wir bekommen von BMW gute Unterstützung an der Rennstrecke, deswegen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir ein besseres Motorrad als letztes Jahr haben werden. Wobei das schwer wird, das war das beste Motorrad, das ich je gefahren bin.

Also kannst du Ducati dieses Jahr mehr Paroli bieten?

Ducati und Yamaha wahrscheinlich, sie haben die stärksten Fahrer. Ja, ich hoffe das. Die neue BMW ist auf alle Fälle besser als die alte, ich denke, dass sie uns auch elektronisch näher an die Spitze bringt.

Warum war es für dich nie ein Thema, in den Grand-Prix-Sport einzusteigen?

Ich wurde 2010 Yamaha-Cup-Sieger, dann folgte der Tiefpunkt meiner Karriere. Es ging nicht weiter, wir hatten kein Geld, keiner wollte mich haben. Ich hatte mit dem Thema Rennsport schon fast abgeschlossen. Dann kam im Februar 2011 Josef Hofmann auf mich zu und sagte mir, dass ich BMW fahren kann. Die hatten zu der Zeit nur eine 1000er, also bin ich eine 1000er gefahren.

Nach meinen zwei Superstock-Jahren wollte ich nicht mehr auf eine 600er wechseln, weil ich die Power gewohnt war und es mir Spaß gemacht hat. Zwischendurch habe ich mal eine 600er probiert, aber das war kein Thema mehr. Jetzt fahre ich seit vier Jahren Superbike, ich kann mir nicht mehr vorstellen, zum Beispiel Moto2 zu fahren.

Aber du könntest dir vorstellen MotoGP zu fahren?

Das auf alle Fälle. Aber von der IDM in MotoGP, das ist ein Riesensprung. Beim Grand Prix in Valencia haben wir einige Kontakte geknüpft. Aber wer nimmt einen Reiterberger aus der IDM für ein MotoGP-Team?

Wenn du dich in der Superbike-WM als guter Fahrer etabliert hast, dann ist MotoGP nicht mehr aus der Welt.

Das stimmt. Das höchste Ziel von jedem Rennfahrer ist MotoGP, auch von mir. Aber man muss auch realistisch bleiben. Für mich ist der nächste Schritt die Superbike-WM, darauf arbeiten wir hin. Was dann passiert – mal schauen.

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