Reiterbergers Titel - Mischung Fahrer, Team und Bike

Von Esther Babel
Alleine wird niemand Meister. In der IDM Superbike holte in diesem Jahr Markus Reiterberger gemeinsam mit dem Team Van Zon-Remeha-BMW den Titel.

Vorzeitiger Titelgewinn und ein beeindruckende Siegesserie auf der BMW S 1000 RR: Markus Reiterberger hat der IDM Superbike seinen Stempel aufgedrückt. Von den 14 bisher in dieser Saison ausgetragenen Läufen hat Reiterberger elf gewonnen, drei Mal wurde er Zweiter. Dank dieser Bilanz krönte er sich schon am vorletzten Rennwochenende der Saison im niederländischen Assen vorzeitig zum IDM Superbike-Champion 2015.

Erfolgsfaktor: Der Fahrer

Reiterberger ist zwar erst 21 Jahre alt, doch als Rennfahrer ist er enorm gereift. Und so ist er auch selbst ein wesentlicher Faktor für seinen Erfolg. «Er hatte immer schon sehr viel Talent – daran habe ich noch nie gezweifelt. Aber er ist reifer und erwachsener geworden. Und zwar auf und neben der Rennstrecke», erklärt sein langjähriger Teamchef Daemen. «Er hat sich über den Winter intensiv auf die Saison vorbereitet, hat viel Sport getrieben und achtet auch auf Aspekte wie die Ernährung und ähnliches. Er hat gelernt, wie er unseren Ingenieuren Feedback geben muss, damit sie das Bike optimal für ihn abstimmen können. Zudem geht er die Rennen anders an: Er fährt nun oft sehr taktisch, was er früher nicht gemacht hat. Er ist zwar noch nie kopflos einfach drauf los gefahren, aber jetzt taktiert er immer häufiger. Während andere vom Start bis ins Ziel Vollgas geben, teilt er sich die Rennen sehr gut ein. Er fährt auch mal zehn Runden kontrolliert hinterher und greift dann am Schluss richtig an. Markus ist einfach in allen Aspekten ein noch besserer Fahrer geworden.»

«Als Fahrer lernt man in jeder Runde etwas dazu. Man kann sich immer weiter verbessern und ich habe glücklicherweise sehr viel dazu gelernt», sagt Reiterberger. «Auf jeder Rennstrecke habe ich weitere neue Erkenntnisse gewonnen, welche Linien ich fahren muss und wie ich mich noch um ein paar Zehntel verbessern kann. Ich habe auch bezüglich der Renntaktik viel gelernt. Das hat mich als Fahrer weitergebracht und ich denke, das war auch ein entscheidender Grund, warum wir Meister geworden sind.»

Erfolgsfaktor: Das Team

Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist für Reiterberger die Arbeit seines Van Zon-Remeha-BMW Teams. Die Mannschaft von Werner Daemen und der Fahrer bilden seit Jahren eine eingeschworene Gemeinschaft – und Reiterberger weiß, dass er sich auf seine Jungs in der Box verlassen kann.

«Das Team ist einfach super aufgestellt und leistet bei jedem Rennen fantastische Arbeit», bestätigt Reiterberger. «Wir konnten das Bike immer perfekt abstimmen – und das sogar trotz der Zusatzgewichte, die wir zuladen mussten. Es ist einfach immer ein großartiges Teamwork und jeder gibt sein Bestes. Das ist auch ein Grund dafür, warum wir so erfolgreich sind.»

«Wir ziehen alle an einem Strang, und das merkt der Fahrer. Und er ist gleich noch einmal schneller, wenn er weiß, dass alle im Team hinter ihm stehen», ergänzt Daemen.

Erfolgsfaktor: Das Motorrad

Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg ist laut Reiterberger seine Rennmaschine, die 2015er BMW S 1000 RR. «Das neue Motorrad ist der ausschlaggebende Faktor», betont der frisch gekürte Champion. «Das gesamte Bike ist im Vergleich zur Vorjahresversion noch einmal besser geworden. Wir haben jetzt ein besseres Fahrwerk und der Motor ist stärker. Zudem hat uns die neue Elektronik von BMW das Leben um einiges erleichtert.»

Sein Van Zon-Remeha-BMW Teamchef Werner Daemen pflichtet bei: «Schon das 2014er-Bike war sehr gut, aber die diesjährige Maschine ist noch einmal deutlich besser. Man merkt, dass alle Veränderungen, die BMW Motorrad in die neue RR hat einfließen lassen, zu einhundert Prozent in die richtige Richtung gegangen sind. Und das hat uns pro Runde um einige Zehntel schneller gemacht.»

Der Blick auf die Zeitentabellen gibt den beiden Recht: Auf jeder Strecke hat Reiterberger in dieser Saison neue IDM-Superbike-Rundenrekorde aufgestellt. «Das Niveau in der IDM ist enorm hoch. Das konnte man zuletzt am Rennwochenende in Assen sehen», bestätigt der BMW Pilot. «Dort war Josh Brookes als Gastfahrer dabei – ein Weltklassefahrer, der sein Bike perfekt beherrscht. Er ist der Gesamtführende in der British Superbike Championship, der weltweit stärksten nationalen Superbike-Meisterschaft. Und wir haben ihn in Assen auf die Plätze 3 und 4 verwiesen. Wir haben Xavi Forés im Feld, der in der Superbike-WM dieses Jahr schon vierte und fünfte Plätze eingefahren hat. Zudem konnten wir in Assen sehr gute Vergleiche zu anderen Meisterschaften ziehen. Wenn man unsere Rundenzeiten mit denen aus der BSB oder der Superbike-WM vergleicht, dann waren wir da wirklich sehr gut dabei.»

So fuhr Reiterberger in Assen eine schnellste Rennrunde von 1.36,0 Minuten – damit blieb er nur zwei Zehntelsekunden über dem Rundenrekord aus der Superbike-Weltmeisterschaft, aufgestellt im April vom WM-Führenden Jonathan Rea.

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