Hockenheimring: Peter Kaspar fährt letztes IDM-Rennen

Von Rudi Hagen
Peter Kaspar beendet mit dem Finale am Hockenheimring seine Karriere in der IDM. Gesundheitliche und andere Gründe haben zur Entscheidung des 56-jährigen Schweizers beigetragen.

Der Schweizer Peter Kaspar aus Holziken im Kanton Aargau fährt an diesem Wochenende sein letztes Rennen in der IDM. «Ich muss mich im Oktober am Rücken operieren lassen, danach sind für sechs Wochen Krücken angesagt», erklärt Kaspar gegenüber SPEEDWEEK.com, «und dann kommt auch noch die andere Seite dran.»

Das Iliosakralgelenk-Syndrom, unter dem Peter Kaspar leidet, beschreibt eine Erkrankung der unteren Wirbelsäule und des Beckens. Es ist mit zum Teil starken Schmerzen begleitet. Kaspar: «Ja, beim Rennen hat mich die Sache schon behindert. Ich muss sehen, dass das nächstes Jahr wieder besser wird. Und dann habe ich zuhause auch eine Auto- und Motorradwerkstatt, da muss ich bei der Rennerei zukünftig etwas zurück stecken, denn sie kostet doch viel Zeit.»

Peter Kaspar, früher 14 Jahre im Motocross-Gespann unterwegs, und sein Beifahrer Marcel Fries (47) aus Hochdorf (Luzern) fahren im fünften Jahr zusammen im Straßengespann. Anfangs eine Saison bei den Classics und danach vier Jahre in der IDM. Zu Beginn der Saison 2015 schafften sie sich ein nagelneues 1000er LCR-Suzuki-Gespann an und wollten eigentlich noch länger zusammen fahren. Doch dann kam die Rückengeschichte.

«Wenn ich mich wieder erholt habe, fahre ich vielleicht in der F2 mit einem 600er mit, das ist nicht so schnell und es interessiert mich auch», so Peter Kaspar zu seiner persönlichen Zukunft.

Aber die bevorstehenden Rückenoperationen sind nicht der einzige Grund, weswegen Peter Kaspar der IDM adé sagt. Die Diskussionen innerhalb des DMSB um eine mögliche Hubbraum-Reduzierung der F1-Gespanne auf 600 ccm nerven den Schweizer ebenso, wie Misstrauen auf Seiten der Funktionäre gegen ihn.

«In Belgien waren mir gleich zwei Motoren kaputt gegangen, aber die wurden bei der Abnahme nicht beanstandet. In Oschersleben musste ich dann unseren neuen Motor aufmachen, aber später haben sie nichts gefunden. Wir waren mit dem Motor immer schneller unterwegs, da haben wohl einige gedacht, ich würde betrügen. Aber ich war immer sauber, das war mir wichtig.»

Wer Peter Kaspar näher kennt, weiß, dass er auch ein großer Tierfreund ist. Neben Rottweiler-Hündin Lara ist auch der Köbi immer dabei, ein 37 Jahre alter Papagei, eine Blaustirnamazone. «Als der Köbi schon 29 Jahre alt war, habe ich ihn von einem Bekannten übernommen. Er ist früher wohl illegal in Südamerika gefangen und nach Europa geschafft worden. Jetzt ist er unser Familienmitglied geworden und in der Werkstatt, im Büro und bei allen Rennen dabei. Er sitzt mit am Tisch zuhause, im Bus und in der Box. Er könnte wegfliegen, tut es aber nicht, da er sich bei uns wohlfühlt. In Assen war absolutes Hunde-Verbot. Aber ich habe die Lara und auch den Köbi immer dabei. Beide sind so lieb, sie tun niemandem etwas. So mussten sie die ganze Zeit im Bus bleiben, das ärgerte mich. Und das war auch ein weiterer Grund für mich aufzuhören.«

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