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Florian Bauer: «Aufhören ist schwer»

Kolumne von Florian Bauer
Florian Bauer, Testpilot statt IDM-Fahrer

Florian Bauer, Testpilot statt IDM-Fahrer

Nach sechs Jahren in der IDM ist für mich Schluss. Es waren die tollsten Jahre meines Lebens und es wird mir fehlen.

Das Ende meiner Laufbahn hat mehrere Gründe. Doch ich bin weiterhin ein positiver Mensch und jammere nicht rum. Der wichtigste Grund zum Aufhören ist die Zeit. Als Student hat man doch die eine oder andere Minute mehr Zeit, als wenn man im Arbeitsleben aktiv ist. Im März 2012 habe ich mein Masterstudium abgeschlossen und bin seit April als Applikationsingenieur für Motorrad ABS bei Bosch Engineering angestellt. Wirklich ein cooler Job. Vor allem sitze ich die halbe Woche auf dem Motorrad und bin viel in Europa unterwegs.

Da wir in meiner IDM-Zeit vom Motorrad, über Motor bis hin zur Boxenausstattung alles in Eigenregie gemanagt haben, war dadurch nahezu jeder Abend und jede Nacht verplant. Nebenbei solltest du jeden zweiten Tag trainieren, da kommt man schnell in Zeitnot und ein geregeltes Leben ist nicht in Sicht. Ich war während der Saison nicht einmal irgendwo testen. Das machte nicht wirklich Sinn und so kommt man nicht weiter und wird auch nicht schneller.

Zweiter Punkt waren die Kosten. Braucht man nicht zu erklären und sich verschulden für die IDM? Das muss nun wirklich nicht sein. Punkt 3: Das Personal: Klaus, der sich im Fahrwerk und Motor gekümmert hat, fällt durch eine Operation eine ganze Weile aus. Er ist für uns kaum zu ersetzen. 

Viertens. Die Ergebnisse: Wenn man zu Hause nur im Stress ist und die ganze Woche von morgens bis abends verplant ist, kommt man alles andere als entspannt und mit freiem Kopf zu Strecke. Das hat sich letzte Saison bei mir schon bemerkbar gemacht. Die letzten fünf Jahre ging es stets voran und ich wurde immer schneller. 2012 war ich jedoch zum Teil langsamer. Hinzu kamen so viele technische Defekte, die in puncto Motivation auch eher hinderlich sind. Ich weiss, dass ich im Regen vorne mitfahren kann, doch irgendwie sollte es nicht sein und ich wollte eventuell auch zu viel, sodass ich nicht mal im Regen ein akzeptables Ergebnis erzielen konnte.

Klar, Aufhören ist immer schwer. Vor allem, wenn das gesamte Leben auf den Sport ausgerichtet war und sich nahezu alles darum drehte. Eventuell fahre ich noch ein paar Einsätze in der Langstrecken WM. Ich kann aber auch auf die sechs tollsten Jahre in meinem Leben zurückblicken. Ich habe viele Leute kennengelernt und viel Unterstützung erfahren. Ich bin mit Christian Kellner, den ich früher nach Autogrammen fragte, in einem Team gefahren und zwei richtige Freundschaften sind entstanden. Somit ist nicht alles blöd ohne Racing. Aber fehlen wird es mir enorm.

 

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