Yamaha R6 ECU und Umkipp-Sensor mögen sich nicht

Von Esther Babel
Unter dem Heck der R6

Unter dem Heck der R6

Bis Schleiz muss sich Hersteller Yamaha mit dem Hersteller der ECU etwas einfallen lassen. Der Umkipp-Sensor funktioniert nicht vorschriftsmäßig. Der Fall ist momentan in der Warteschleife.

Als Podestfahrer in der IDM geht anschließend in aller Regel der Weg direkt in Richtung der technischen Abnahme, wo das jeweilige Motorrad auf Herz und Nieren geprüft wird. So geschehen in Zolder unter anderem bei Supersport-Pilot Max Enderlein und seiner Freudenberg-Yamaha. Immer wieder gerne steht die Kontrolle des vorgeschriebenen Umkipp-Sensors auf dem Programm. Heck ab und schon ist er da.

Bei der Enderlein-Yamaha versagte das gute Stück allerdings seinen Dienst. Wobei Max Enderlein da kein trauriges Einzelschicksal ist. Der einzige, der dieser Prüfung derzeit völlig entspannt entgegen sehen kann, ist einer der IDM-Leader Thomas Gradinger, der punktgleich mit Kevin Wahr an der Spitze liegt. Denn der Österreicher ist noch mit einem Vorjahres-Modell unterwegs, bei dem der Umkipp-Sensor ohne Murren seinen Dienst tut.

Bei allen anderen treten Schweißperlen auf die Stirn, wenn kontrolliert wird. «Da kriegt man schon fast Panik», meint Wahrs Teamchef Diego Romero. «Bei uns haben sie das Teil am Nürburgring überprüft und es ging. Bei weitem keine Selbstverständlichkeit.»

Was in Zolder folgte war eine lange SPEEDWEEK-Fragerunde. Erst kam die technische Fortbildungseinheit bei Romero dran. «Die Hinterrad-Geschwindigkeit wird nicht erfasst», erklärt Romero. «Besser gesagt, die ECU interessiert sich nicht wirklich dafür, was da gemeldet wird. Die Steuereinheit der neuen Kit-Elektronik und der Sensor harmonieren nicht. Rausbauen kann man den Sensor nicht, ohne springt das Motorrad gar nicht erst an.»

Dann der Marsch Richtung technischer Abnahme. Dort wollte keiner überhaupt etwas sagen, drehte schon vor der eigentlichen Fragestellung einfach ab oder man wurde schlicht ignoriert. Nach penetrantem Drängeln erbarmte sich Kommissar Dirk Elstermeier. «Wir stellen so etwas nur fest», so die unspektakuläre Erklärung. «Das geht dann in schriftlicher Form an den Sport-Kommissar. Dann ist für uns der Fall erst einmal erledigt, wir treffen da keine Entscheidungen.» Aha...Also weiter zu Sport-Kommissar Dennis Broedel.

«Das Problem liegt beim Hersteller, nicht beim Fahrer oder Team», erklärte dieser dann. «Bei Yamaha kennt man das Problem und es wird daran gearbeitet. In Zolder wurde entschieden, die Fahrer und Teams nicht zu bestrafen. Es betrifft ausschließlich die neue Kit Elektronik der aktuellen R6. Die Fahrer des Yamaha Cup fahren komplett Standard, daher gibt es da keine Probleme. Wir haben den Fall jetzt bis zum Rennen in Schleiz ausgesetzt.»

Zum Abschluss noch eine kurze Erläuterung von Yamaha-Mann Michael Galinski. «Es betrifft die Rennmotorräder», erklärt er. «Beim Kit gab es eine neue ECU und einen neuen Kabelbaum. Der Umkippsensor selber ist ein Standardteil. Also geht es um die Programmierung der ECU und da muss der Hersteller jetzt ran.»

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