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Thomas Gradinger: Haken schlagen in der Sachskurve

Von Esther Babel
Beweisen musste der Österreicher vom Team MPB beim IDM-Finale nichts mehr. Den Titel in der Supersport 600 hatte er in der Tasche. Dennoch hätte er sich einen schöneren Abschluss gewünscht als einen Nuller und einen Zwei

Thomas Gradinger kam als neuer Deutscher Meister nach Hockenheim und konnte damit das Rennwochenende entspannt angehen. Allerdings nicht zu entspannt, denn auch in Hockenheim wollte der Österreicher sein volles Potenzial aufzeigen.

Hockenheim ist eine coole Strecke», so Gradinger. «Leider war sie von den Autos etwas versaut und es lag viel Gummi auf dem Asphalt. Aber das Fahrwerk war längst nicht so unruhig wie am Lausitzring. Und als Fahrer will man natürlich immer gewinnen und ich ruhe mich ja nicht auf meinen Lorbeeren aus. Ich sehe das auch als ein gutes Training für die Zukunft und will einfach am Ball bleiben.»

Der Österreicher hielt Wort und dominierte das Training von der Spitze weg. Am Ende war er 0,244 Sekunden schneller als der Rest der IDM-Supersport-Welt und sicherte sich die Pole-Position.
Viel eingebracht hatte ihm die gute Leistung zumindest im ersten Rennen nicht. Das Rennen wurde bereits nach vier Runden wegen Regens abgebrochen. Da war Gradinger schon nicht mehr dabei.

«Ich bin gestürzt», gab er ohne Umschweife zu. «Es war aber nur die Fußraste abgebrochen. Und ich wusste beim Abbruch, dass ich innerhalb von fünf Minuten wieder in der Box sein musste, um am zweiten Rennanlauf dabei zu sein.» Mit Genehmigung der Streckenposten brauste er in die Box, holte sich eine neue Fußraste ab und los gings zum zweiten Start.

«Es gab schon bessere Tage», erklärte Gradinger, für den auch der zweite Versuch vorzeitig endete. «Mir tat schon ordentlich die linke Seite und mein Nacken weh. Vor der Mercedes Tribüne stand beim Anbremsen mein Motorrad plötzlich quer und mich hat es aus dem Sattel gehoben, eine Runde später das gleiche Spiel nochmal. Erst dachte ich, mir wäre einer reingefahren, aber meine Yamaha hatte beim Sturz mehr abgekriegt als gedacht und ich musste das Rennen aufgeben.»

Für den zweiten Lauf war wieder alles auf Vordermann gebracht und Gradinger konnte entspannt losdüsen. Bis auf die letzten Meter lieferte er sich zur Freude der Fans auf den prall gefüllten Tribünen dann einen Schlagabtausch mit Dauerkonkurrent Kevin Wahr. Auch wenn es am Ende „nur“ für Platz 2 reichte, war Gradinger am Ende zufrieden.

«Ich hatte einen ähnlichen Plan wie am Samstag», verrät er. «Ich wollte in der ersten Runde nicht als Erster rauskommen. Denn ich wusste vorher, dass ich in Hockenheim nicht davonfahren kann. Doch dann hatte ich hinter Wahr das Gefühl, dass ich eigentlich schneller fahren könnte. Ich wollte nicht bis zur letzten Runde warten und hab es früher probiert. Aber damit bin ich erstmal gescheitert und hatte in der zweiten Rennhälfte mit ein paar Hinterradrutschern zu kämpfen. Dann habe ich mir auch noch einen kleine Fehler erlaubt und Wahr kam wieder vorbei. In der letzten Runde war ich dann wieder vorne. Ich wusste, er würde es probieren und habe ordentlich gepusht. In der Mercedes Arena hatte ich dann fast einen Highsider und er konnte wieder aufschließen. In der Sachskurve ist er dann ganz eng innen reingefahren. Ich habe noch einen Haken geschlagen, aber es gab einfach keinen Weg vorbei.»

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