Strafzölle: Harley will ausserhalb USA produzieren

Von Rolf Lüthi
Als Reaktion auf die Ankündigung der EU, die Importzölle für amerikanische Motorräder von sechs auf 31 % anzuheben, will Harley-Davidson Motorräder ausserhalb der USA bauen.

Ausgerechnet die Marke, die den ur-amerikanischen Mythos von Freiheit und Abenteuer auf zwei Rädern für sich gepachtet haben will, hat als Reaktion auf die America first-Strategie von US-Präsident Donald Trump eine Auslagerung der Produktion aus den USA angekündigt. Harley ist damit die erste amerikanische Firma, die als Reaktion auf die erhöhten EU-Zölle eine Auslagerung der Produktion ankündigte.

Der Hintergrund: Als Reaktion auf die Erhöhung der US-Importzölle auf Stahl (+ 25 %) und Aluminium (+ 10 %) – womit Trump ein Wahlversprechen einlöste – erhöht die EU die Zölle für amerikanische Motorräder um 25 auf 31 %. Auch Jeans, Bourbon (Whisky aus Mais), Aluminium und Stahl hat die EU mit höheren Zöllen belegt. Mit rund 40.000 Motorrädern ist Europa für Harley nach dem Heimmarkt der zweitwichtigste Markt. Bei Harley, weltweit mit einem Verkaufsrückgang von 10 % konfrontiert, befürchtet man wegen unumgänglicher Preiserhöhungen einen massiven Einbruch im noch einigermassen stabilen europäischen Markt. Die Zollbelastung soll im Schnitt etwa 2200 US-Dollar pro Motorrad ausmachen.

Wohin die Produktion verlagert werden soll, ist derzeit unklar. Harley betreibt Fabriken in Brasilien, Indien und Thailand. Vorerst will Harley die Mehrbelastung durch die Zölle – Harley schätzt diese auf 40 Mio. Dollar pro Jahr - mit einer Reduktion der Gewinnmarge selber tragen. Was HArley nicht erwähnt: Diese Strategie werden wohl auch die Händler mit einer Reduktion ihrer Marge mittragen müssen. Als nächste Eskalationsstufe in diesem Handelskrieg hat Trump mit Strafzöllen auf europäischen Automobilen gedroht.

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