Nur mit Geld kommen die Stars auf die Langbahn

Kolumne von Egon Müller
Zwei mit gleichen Ideen: Martin Smolinski (li.) und Egon Müller

Zwei mit gleichen Ideen: Martin Smolinski (li.) und Egon Müller

Die letzten Wochen waren nicht einfach für Martin Smolinski. Dafür verdient er einen unglaublichen Respekt. Er geht den steinigen Weg.

Hat er doch den Verantwortlichen der Dachorganisation die kalte Schulter gezeigt und der Team-Weltmeisterschaft abgesagt. Welch ein Verrat an seinen Kollegen, werden wieder alle meckern. Ich sage euch eines: das war eine WM-unwürdige Bahn, da gehört keine Weltmeisterschaft hin.

Der ganze Langbahn-Zirkus schießt sich immer weiter ins Abseits. Ich habe dem deutschen Verband vor Jahren ein komplettes Konzept vorgelegt, wie man mit einem Race-Direktor, wie vergleichsweise Ole Olsen es für Speedway war, dem Sport die nötigen Impulse verleiht.

Ich hatte zu der Zeit um 1998 keine Probleme, für drei Fahrer in meinem Team mehr als 100.000 DM pro Saison über Sponsorenverträge zu organisieren. Man müsste sich einmal vorstellen, wie viel Geld hätte ich für ein ganzes WM-Team bekommen können? Mit dem Geld hätte man den Fahrern und den Veranstaltungen sehr geholfen vernünftige Rennen zu organisieren, wie es im Speedway heute normal ist.

Wo ist der Glanz des Langbahn-Sports geblieben?

Das Problem liegt doch klar auf der Hand: Wo steht in der Fahrerqualität der Langbahnsport heute? Am Laternenpfahl ganz unten. Aber es tut mir leid für die Fahrer, die alle und immer ihr Bestes geben. Wo ist der Glanz eines Langbahn-Sportlers im Verhältnis zu den Speedway-Profis?

Vor 30 Jahren standen auf der Langbahn in Marienbad in Lauf 1 sechs Fahrer am Band, die alle Weltmeister waren. Wer sollte Erster, wer sollte Letzter werden? Das, Freunde, war Spannung pur. Das waren auch noch Rennen mit vernünftigen Zuschauerzahlen. Aber wie bekommt man die Gollobs, Emils und Nickis dort wieder hin? Ich weiß die Antwort: Sie lautet Geld.

Die Verantwortlichen sagten damals zu meinen Vorschlägen nur, der will sich doch nur die Taschen voll stecken, und das geht schon einmal gar nicht. Und dann kommt ein Herr Smolinski und sagt genau das Richtige. Nicht mit mir, mein Ziel ist ein anderes. Und dafür Martin, drücke ich dir beide Daumen, auf deinem steinigen und dornenreichen Weg, dich für den Speedway-GP zu qualifizieren.

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