DMSB-Willkür: Wünsche des MSC Berghaupten ignoriert

Von Wolfgang Geiler
Seit Ende Juli ist offiziell bestätigt: Die DMSB-Wildcard für den Langbahn-GP-Challenge am 27. August in Berghaupten erhält Clubfahrer David Pfeffer. So weit so gut – doch nur auf den ersten Blick.

Denn der Fachausschuss Langbahn ignoriert den Wunsch des MSC Berghaupten. Dieser hätte lieber Max Dilger gesehen und hat dies dem DMSB auch so mitgeteilt. Warum David Pfeffer die Wildcard bekam, bleibt das Geheimnis des Fachausschusses.

Die Geschichte begann schon früher. Im Februar stimmte die Vorstandschaft des MSC Berghaupten tatsächlich für David Pfeffer. Doch gegenüber dem DMSB hielt sich der Verein bedeckt: «Die endgültige Entscheidung wird nach der Qualifikation in Marienbad fallen», so der Vorsitzende Michael Wurmseher zum damaligen Zeitpunkt. Man wollte für Bernd Diener eine Hintertür offen halten, sollte dieser sich nicht für den Challenge qualifizieren. Dann hätte Diener als Publikumsmagnet die Wildcard bekommen. Dem Fachausschuss wurde dies von Seiten des MSC auch so mitgeteilt, dass die endgültige Entscheidung nach Marienbad fällt.

Am 24. Juni zeigte der Altmeister seine Stärke, wurde in Marienbad Zweiter und qualifizierte sich damit direkt für den Challange. Am 28. Juni traf sich die Vorstandschaft des MSC Berghaupten und stimmte für Dilger. Grund für den MSC waren die guten Leistungen von Dilger auf der Langbahn, darunter auch der Gewinn des «Goldenen Römers» beim Klassiker in Altrip. Die Entscheidung pro Dilger wurde dem Fachausschuss per Mail am 30. Juni mitgeteilt. Doch dann die Überraschung: Bei der FIM wurde vom DMSB David Pfeffer als Wildcard-Fahrer gemeldet – Dilger soll, neben Danny Maaßen, Ersatzfahrer machen.

Gegenüber der FIM machte der Fachausschuss geltend, dass Dilger nicht die Berechtigung habe, da er 2016 keine Langbahn-DM gefahren ist – was stimmt. Dies wurde auch Thierry Bouin (FIM Longtrack Coordinator) am Rande des Grand Prix am 9. Juli in Mühldorf mitgeteilt. Ende Juli wurde beim MSC Berghaupten nochmals wegen der Reserveplätze nachgefragt. In einem weiteren Mail (26. Juli) bestätigte der MSC, dass sie es lieber sähen, dass Dilger die Wildcard erhält und Pfeffer und Maaßen die beiden Reserveplätze. So wurde es auch beschlossen. Trotzdem blieb der DMSB dabei: Pfeffer erhält den Vorzug. Die Meldung der Reserveplätze an die FIM mit Dilger und Maaßen erfolgte am 26. Juli, trotz der Mails des MSC.

Dem Wunsch des Veranstalters sollte von Seiten des DMSB Rechnung getragen werden. Der FIM ist es egal, wen der Verein dem DMSB vorschlägt, sie hätten auch Dilger akzeptiert.

Das ist nicht alles, was Marienbad betrifft. Dort wurde vom DMSB Jörg Tebbe hin beordert, obwohl dieser in der DM hinter Pfeffer platziert war. Eigentlich hätte Pfeffer nach Marienbad fahren sollen – unabhängig davon, ob er die Wildcard in Berghaupten erhält oder nicht. Auch hier nominierte der Fachausschuss des DMSB willkürlich.

Dass es machbar ist beweist die Tatsache, dass Max Dilger die Veranstalter-Wildcard des MSV Herxheim für den ersten Lauf der Grand-Prix-Serie im Mai 2017 erhielt. Dort hatte der DMSB keine Bedenken gegen den Vorschlag des Veranstalters – warum jetzt?

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